Horn überträgt Fotos in die Malerei
Künstlerin hat Innenräume fotografiert und mit Pinsel bearbeitet.
Willich. Malerei der Künstlerin Birte Horn ist von Sonntag an in der Galerie des Schlosses Neersen zu sehen. Über Jahre dokumentiert Birte Horn mit der Kamera den sich stetig verändernden Zustand verschiedener öffentlicher und privater Innenräume. Das eigentlich Spannende daran ist, dass sie Malerin ist und ihre fotografisch dokumentierte Auswahl in das Medium der Malerei transformiert.
Im Fokus ihres Interesses stehen die vorgefundenen Dinge: Das sind Strukturen und Teile von Architektur, ihrer Funktion enthobene Gebrauchsgegenstände, Licht und Farbigkeit der stummen Situation und vereinzelte Farbflächen von Graffiti, die zunächst Einzug in ihre Bilder halten.
Durch wiederholtes Übermalen oder Auseinanderschneiden bereits gemalter Bildteile, Fragmentierung und erneuter Überlagerung erschafft sie einen Bildzustand, in dem sowohl eine räumliche Neuordnung als auch eine Entmaterialisierung sichtbar wird.
Birte Horn wurde 1972 in Düsseldorf geboren und ist in Willich aufgewachsen. Nach einem Studium der Germanistik an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und der Kunst an der Folkwang Hochschule Essen lebt und arbeitet sie heute in der Nähe von Ulm.
Die Ausstellung wird als Kooperationsprojekt der Galerie Schloss Neersen mit dem Kulturforum Alte Post/Städtische Galerie in Neuss angeboten und vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes gefördert. Sie ist bis zum 1. April im Schloss Neersen zu sehen.
Zur Vernissage am Sonntag, um 11 Uhr gibt es Ausschnitte aus einer szenischen Lesung „VEE“ (Leitung: Petra Kuhlis), eine Einführung in die Ausstellung wird Kunsthistoriker Christian Krausch geben.
Die Öffnungszeiten danach sind mittwochs bis freitags 17 bis 19 Uhr, samstags, sonntags und feiertags von 11 bis 17 Uhr. Red