Hubertusmarkt: Von schrill bis traditionell

Etwa 200 Händler boten am Montag ihre Waren an. Bei bestem Herbstwetter war die Altstadt gut besucht.

Foto: Friedhelm Reimann

Kempen. „Jeder Zweite grinst und bleibt stehen“, sagt Florian Nölling. Das ist kein Wunder, denn an seinem Stand auf dem Buttermarkt verkaufte er am Montag neonfarbene, gehäkelte Überzieher für Toilettenrollen mit je einem Wackeldackel darauf. „Das ist Nostalgie, viele haben direkt einen Bezug dazu“, so Nölling. Mit seiner Firma „german-box“ verkaufte der aus dem Sauerland stammende Händler zum ersten Mal auf dem Hubertusmarkt.

Insgesamt boten rund 200 Händler ihre Waren bei dem traditionellen Herbstmarkt an. Neben Haushaltsgeräten, Textilien und Reinigungsmitteln gab es in diesem Jahr auch viel Neues zu entdecken. Der Buttermarkt war mit Verkaufsständen gefüllt. Neben Spitzendecken, Wollsocken und Kleidung gab es dort auch einige Stände mit kulinarischem Angebot.

Wer aber hungrig über den Hubertusmarkt spazierte, hatte nicht nur auf dem Buttermarkt gute Karten. Reibekuchen, Bratwurst und Co. wurden an vielen Stellen der altstadt angeboten. Beim Gang über die Judenstraße wurden einige Besucher von einen Stand mit Forellen und Aalen angezogen, die vor Ort geräuchert wurden. An anderen Ständen wurden herbstliche und weihnachtliche Deko-Artikel verkauft.

Nicht so bei Claudia Stümges: „Ich biete Vintage-Dekoration an“, sagte die Viersenerin. Dazu zählten unter anderem nostalgische Metallschilder.

Die meisten Besucher tummelten sich gestern auf der Engerstraße. Dort konnten zahlreiche Reinigungsmittel und Haushaltswaren erworben werden. Bei Klaus Schmidt aus Bielefeld gab es Silikon-Spritzbeutel zum Verzieren von Gebäck: „Die Beutel eignen sich auch gut zum gemeinsamen Backen mit Kindern. Sie sind leicht zu reinigen und hinten fällt durch die Clips nichts heraus.“ Cupcakes und Kuchen aus Gips, die seinen Stand schmückten, hatte er auch mit den Spritzbeuteln dekoriert. „Damit kann man also auch basteln“, so Schmidt.

Fast ebenso gut besucht wie die Enger- war die Kuhstraße. Dort gab es neben den üblichen auch einige neue Angebote. Das „Coffee-Bike“ von Christian Schwan aus Grefrath zog besonders viele Besucher an. Denn wer immer der Nase nach ging, wurde von leckerem Kaffee-Geruch angezogen. „Ich hätte nicht gedacht, dass hier so viel los ist. Ich wurde sogar schon gefragt, ob ich nächstes Mal wiederkomme“, so Schwan.

Ein paar Schritte weiter lockte ein Stand mit täuschend echt aussehenden Puppen ebenso viele Interessenten an. „Das sind handgemachte Vinyl-Puppen“, erklärt Claudia Mosebach aus Kamp-Lintfort. „Die Reborn-Babys habe ich selbst gemacht.“ Ihr Stand auf dem Hubertusmarkt kam so gut an, das sie ihre Puppen auch auf dem Kempener Weihnachtsmarkt anbieten wird