Schweinestall und Baumschonung statt Klassenraum

Schüler des Luise-von-Duisberg-Gymnasiums waren zu Gast auf dem Schleupenhof.

Kempen. „MINT“ steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. An einem Tag pro Halbjahr, dem sogenannten MINT-Tag, befassen sich die Schüler aller Klassen des Luise-von-Duisberg-Gymnasiums (LvD) bei Exkursionen mit unterschiedlichen Themen aus den genannten Bereichen. Für die Klasse 5 a drehte sich diesmal alles um das „N“, die Naturwissenschaften. Dabei war der Begriff Natur durchaus wörtlich zu nehmen, denn es ging zu einem Besuch auf einen Bauernhof. Genauer gesagt zum Schleupenhof der Familie Platen.

„Eine super Idee. Handlungsorientiertes Lernen, wie hier und heute auf einem Hof, ist genau das, was wir in der Schule immer gerne sehen wollen“, so Sonderpädagogin Heike Sandmann, die ihre Inklusionsklasse begleitete. Das Naturerlebnis begann mit einem einstündigen Fußmarsch von der Schule zum drei Kilometer entfernten Hof am Stadtrand in Richtung Oedt.

Dort begrüßten die Gastgeber Yvonne und Rudolf Platen die Schüler und erklärten zunächst, wie sie ihren Hof bewirtschaften: mit einer Schweinemast, dem Kartoffel- , Getreide- und Gemüseanbau sowie dem Verkauf von Weihnachtsbäumen.

Unter anderem diese wurden dann auch von den Schülern begutachtet. „Originale Begegnungen sind es, die wir an diesen Tagen vermitteln möchten. Hier können wir zum Beispiel zeigen, wie aus kleinen Pflanzen große Bäume werden“, so Erdkundelehrerin Hanna Schweins.

Die Schüler lernten, dass eine Baumschonung ein wichtiger Lebens- und Rückzugsort für Tiere und Insekten ist. „Artenschutz und Artenvielfalt ist auf unserem gesamten Hof ein großes Thema, auch in den Schonungen. Erst nach acht bis elf Jahren werden die Bäume hier für den Verkauf heraus genommen“, erklärte Bauer Platen, der sich bereits zum dritten Mal mit seinem Hof am „MINT“-Tag beteiligte.

Das neue Wissen wurde bei einer spielerischen Hof-Rallye vertieft. Dazu hatte die Bauernfamilie zu den fünf Hof-Schwerpunkten spannende Fragen ausgearbeitet. So musste unter anderem beantwortet werden, was Schweine essen, welche beiden Sorten die beliebtesten Weihnachtsbäume sind und was ein Frontpacker ist.

Nach drei kurzweiligen Stunden Hofleben ging es zurück zur Schule. Zur Freude und Überraschung der Kinder nicht zu Fuß. Den Rückweg konnten die Schüler entspannt in einer Bimmelbahn, die vom Trecker gezogen wurde, erleben. uge