Imker informieren am "Tag der Honigbiene"
Imker standen Rede und Antwort. Außerdem gab es einiges zu probieren.
Grefrath. Sie hat es nicht leicht: Die Varroamilbe setzt ihr ganz schön zu, ebenso das Pflanzenschutzgift. Aber ob sie ihn genossen hat, den „Tag der Honigbiene“ im Bienenhaus der Dorenburg, ist dennoch fraglich. Fest steht jedoch, dass das Interesse an den emsigen Tieren groß war. Imker Paul-Heinz Backes dürfte am Sonntag Dutzende Fragen beantwortet haben. Er tat es gern, merkte er doch, dass nicht wenige Menschen mit der Imkerei liebäugeln.
Es war nicht so, dass sie die Bienenvölker gesehen hätten und es Liebe auf den ersten Blick gewesen wäre: Petra und Hans-Peter Tißen aus Kempen spielen schon seit geraumer Zeit mit dem Gedanken, sich Bienen zuzulegen. Ihre Bedingungen sind optimal bei einem Grundstück von 8100 Quadratmetern mit einer großen Obstwiese.
Sie erfuhren jetzt unter anderem, dass ein kleiner Ableger eines Volkes mit rund 15 000 fleißigen Bienen schon für 70 bis 80 Euro zu haben ist. Und der laufende Zeitaufwand? Den bezifferte Backes vom Bienenzuchtverein Oedt und Umgebung mit folgender Faustformel: „Ein Bienenvolk verursacht einen Arbeitsaufwand von sechs bis zwölf Stunden pro Jahr.“
„Stechen Bienen?“, wollten jüngere Besucher wissen. „Durchaus“, sagte der Imker und wurde konkreter: „Hektik mögen sie überhaupt nicht.“ Er ging ganz ruhig an die Holzkästen und holte die Waben heraus, die jeweils 1,5 bis zwei Kilogramm Honig enthalten.
Die Honigschleuder wird mit einer Kurbel betrieben — die Besucher drehten gerne mal daran, andere zogen es vor, den köstlich-frischen Honig, der in einem ganz dünnen Strahl in einen Eimer floss, zu probieren — dazu lagen kleine Plastiklöffel bereit.
Die Besucher erfuhren übrigens auch, dass 80 Prozent der Kulturpflanzen von Bienen bestäubt werden: „Bienen sind blütenstet“, erklärte Paul-Heinz Backes. Das bedeutet, dass sie immer nur eine Pflanzenart bestäuben — wie zum Beispiel Apfelbäume.