NRW „Schein und Sein“: Neue Ausstellung in der Galerie dreivier
Kempen · Große Fotografien, kleine Messerschnittcollagen und große sowie kleinere Gemälde – sie hängen gut präsentiert nebeneinander in Ingrid Filipczyks Kempener Ateliergalerie. Drei künstlerische Ausdrucksweisen hat sie auf perfekte Weise zusammengebracht, da alle ein Thema auf individuelle Weise beleuchten: Es ist das Thema Form und Licht, das sich in den Fotos, den Bildern und Collagen wiederholt.
Oder, um es mit Filipczyks Worten zu sagen: „Es ist der Weg von der Fotografie zur Malerei.“ Immer arbeitet sie interdisziplinär und verknüpft auf diese Weise verschiedene Ausdrucksmöglichkeiten miteinander. „Zwischen Schein und Sein – Formgestalten des Lichts“ hat Filipczyk ihre Ausstellung überschrieben, die am Freitag, 20. August, um 19 Uhr eröffnet wird.
Zuerst also waren da die Fotografien. Filipczyk fotografiert viel und bewahrt alle ihre Fotos auf. In der Ausstellung sind es analog aufgenommene Bilder aus der Münchener Pinakothek der Moderne, die sie digitalisiert hat. Was sie an den Aufnahmen interessiert, sind die Spiele von Licht und Schatten, die in den realen Räumen neue, illusionistische Räume erschaffen.
Und immer sind in den Fotografien auch Formen zu erkennen. Formen und das Spiel mit Licht und Schatten führten zu den von Filipczyk so genannten Messerschnittcollagen: Quadratisch geschnittenes Architektenpapier wird doppelt oder vierfach aufeinandergelegt, die Blätter werden gegeneinander verschoben. In der Überlagerung wird die Transparenz geschwächt, Abstufungen von hell zu dunkel entstehen – die Formen der Lichtgestaltung in den Fotos werden aufgegriffen.
Eher spielerisch geht Filipczyk in den Faltungen vor. Auch hier setzt sie Architektenpapier ein, das auf vielfältige Weise gefaltet, geklappt und übereinander gelegt wird: Schier endlos erscheinen die Varianten. Und schließlich die Tafelbilder, gemalt in Öl: Farbfelder liegen verschoben übereinander. Neue Farben, neue Formen entstehen. Es ist ein großes ästhetisches Vergnügen, die Bilder vergleichend zu betrachten und Ähnlichkeiten oder Wiederholungen zu entdecken.
Die Ausstellung in der Ateliergalerie dreivier, Moosgasse 9 in Kempen, ist bis zum 9. Oktober donnerstags und freitags von 15 bis 18 Uhr und samstags von 11 bis 14 Uhr geöffnet.