Ingrid Kühne in St. Hubert Die Skurrilitäten des alltäglichen Lebens

Kempen · Mit ihrem neuen Soloprogramm „Von Liebe allein wird auch keiner satt“ begeisterte die Kerkenerin Ingrid Kühne an drei Abenden das Publikum im Forum St. Hubert.

Ingrid Kühne trat im Forum an drei Abenden vor ausverkauftem Haus mit ihrem Soloprogramm „Von Liebe allein wird keiner satt“ auf.

Foto: Norbert Prümen

(b-r) „Wir müssen mehr lachen.“ So lautet das Lebensmotto von Ingrid Kühne. Drei Abende lang war die Kerkener Comedian mit ihrem dritten Soloprogramm „Von Liebe allein wird keiner satt“ vor jeweils ausverkauftem Saal im Forum St. Hubert zu Gast. „Kinder lachen 400 Mal am Tag, Erwachsene 15 Mal“, rief sie den Zuhörern zu und betonte erneut: „Wir müssen mehr lachen. Erzählt Lustiges weiter, erzählt von diesem Abend.“ Unermüdlich ging die 54-Jährige ihrer Lach-Mission nach, mehr als zwei Stunden stand sie auf der Bühne. Sie erzählte aus ihrem Leben und die Menschen lachten.

Ihre Geschichten hat jeder schon so oder so ähnlich erlebt. Und sind deshalb so erstaunlich. Denn die Geschichten von gut beobachteten Situationen zeigen uns den Alltag aus seiner skurrilen, verrückten und witzigen Perspektive. Diese Geschichten schildert Kühne zudem auf eine Weise, dass im Kopf des Betrachters unvermittelt bunte, sehr lebendige Bilder entstehen. Die Szene in der Umkleidekabine beispielsweise: Kühne geht schwimmen. Vor- und nachher steht der Besuch in der kleinen Umkleidekabine an, mit winziger Sitzbank, die gleichzeitig Schließmechanismus ist. Der Boden ist immer nass und leicht eklig. Da muss ein großer Körper genau hineingezirkelt werden, auch auf unkonventionelle Art, die hohe (für die Zuhörer heitere) Risiken birgt.

In „Von Liebe allein wird keiner satt“ kann Kühne ihrer Leidenschaft fürs Essen frönen. Und sie bedauert es, nur ein Glas Wasser auf dem Tisch auf der Bühne stehen zu haben. Kühne hat nämlich herausgefunden, dass sie locker mit 80 Gramm Mundinhalt sprechen könne, ohne dass jemand gestört wird.

Aber: „Mit vollem Munde spricht man nicht.“ Das hat sie gelernt. Wobei sie es schlimmer findet, wenn jemand „mit leerem Kopf“ spricht.

Es geht ums Kochen, um Rezepte, die, wenn man alle exotischen Zutaten besorgen würden, eine Reise nach Mumbai voraussetzen würden, es geht um diese ultramodernen Küchen, in denen man nicht einmal mehr mit den Schranktüren schlagen kann.

Der Schritt vom Essen zur Darmspiegelung für Kühne ein ganz kurzer. „Man hat ja auch eine Aufgabe“, sagt sie und wirbt für die unangenehme Untersuchung, an der sie selbst „richtig Freud‘ bekommen hat“. Kühnes Mutter, Mann und Sohn kommen auch vor, in ganz normalen Alltagssituationen. Die zum Schieflachen sind.

Fazit: Aus der richtigen Perspektive betrachtet, bietet unser ganz normaler Alltag ganz viele Anlässe zum Lachen. Also aufpassen und loslachen!