Klimaschutz im Kreis Viersen Initiativen aus Kempen und Grefrath erhalten den Klimapreis

Kempen/Grefrath · Erstmals hat der Kreis Viersen den Klimapreis verliehen: Gleich fünf Preisträger kamen aus Kempen, Grefrath und Oedt.

Bei einer Feier im Kreisarchiv wurden die Gewinnerinnen und Gewinner des Klimapreises ausgezeichnet.

Foto: Bianca Treffer

Zum ersten Mal hat der Kreis Viersen in diesem Jahr einen Klimapreis vergeben. Insgesamt hatten sich 47 Kitas, Schulen, Unternehmen, Vereine und Gruppen beworben, elf von ihnen konnten nun am Donnerstag im Kreisarchiv in Dülken bei einer Feierstunde Urkunden und Geldpreise in Empfang nehmen. Insgesamt kamen 12 000 Euro zur Ausschüttung; gleich fünf Preise gingen nach Kempen, Grefrath und Oedt.

In der Kategorie „Vereins- und Bürgerpreis“ war Grefrath sogar dreimal vertreten. 1000 Euro gingen an die Bürger-Solar-Beratung Viersen, Grefrath und Niederkrüchten, bei der Bürger andere beraten, die sich für eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach interessieren. „Sie haben bisher über 200 Beratungen durchgeführt, und das ehrenamtlich. Sie beraten kostenfrei und neutral“, hob Kreis-Klimamanager Felix Schütte in seiner Laudatio hervor.

Gleich drei Repair-Cafés
wurden kreisweit ausgezeichnet

Auch drei Repair-Cafés, in denen Dinge, die zum Wegwerfen zu schade sind, noch einmal repariert werden, gehörten zu den Gewinnern, darunter auch das Repair-Café Grefrath. Reparieren statt wegwerfen ist nicht nur nachhaltig, sondern dient auch der Müllvermeidung. Die Grefrather konnten sich über 500 Euro freuen.

Ein weiterer Gewinner: Die Initiative „Grefrath kann Klima“ mit ihrer Arbeitsgruppe „Landwirtschaft und Ernährung“, die 1000 Euro erhielt. Auf dem Funkenhof in Grefrath hatte es im Sommer einen Hoftag gegeben, bei dem Interessierte unter dem Motto „Dialog statt Vorurteile“ Einblicke in klimafreundliche Maßnahmen der Landwirtschaften erhielten – von der Biogasanlage bis hin zur Wärmerückgewinnung bei der Milch.

Beim Schul- und Kita-Preis fand sich die Gemeinschaftsgrundschule Oedt auf dem Siegertreppchen wieder. 2000 Euro gingen an die Schule, die mit ihrem Projekt „Wir werden Schule der Zukunft“ ins Rennen gegangen war. Kinder aktiv an den Natur- und Klimaschutz heranzuführen, auch an Eltern zu appellieren, aufs Elterntaxi zu verzichten und den Schulweg mit dem Rad oder zu Fuß zurückzulegen, gehört zum Schulkonzept.

Bei den Unternehmen überzeugte die Firma Alders electronic aus Kempen. Dort legt man Wert auf die Stärkung der Biodiversität. Wo einst Rasenflächen waren, sind Staudenbeete entstanden, auch Insektenhotels wurden platziert. Eine Photovoltaik-Anlage gibt es auf dem Firmengebäude bereits seit 2016. 1000 Euro konnte das Unternehmen nun in Empfang nehmen.

Alle Projekte zeigen, dass auch kleine Dinge im Alltag zum Klimaschutz beitragen. „Wir selber retten nicht die Welt“, sagte Landrat Andreas Coenen (CDU) bei der Preisverleihung, „aber wir können sie ein wenig besser machen.“ Der Klimapreis ist einer von 24 Bausteinen im integrierten Klimaschutzkonzept des Kreises Viersen. Er soll in drei Jahren erneut ausgelobt werden.

(tre)