Kempen Internetversorgung für Flüchtlinge ist schlecht
Laut Grünen-Ratsherr Caniceus gibt es in den Kempener Unterkünften Probleme.
Kempen. Die Internetversorgung in den städtischen Unterkünften für Flüchtlinge ist in Kempen schlecht. Das ist die Ansicht des Ratsherrn der Grünen, Jeyaratnam Caniceus. Seinen Angaben zufolge haben die mehr als 300 Asylbewerber in den Unterkünften in Kempen (Hütterweg), St. Hubert (Voesch, Hubertus-Schule, Tönisberger Straße) und Tönisberg keine Internetverbindung. „So können Flüchtlinge nicht ihre Isolation überwinden oder Kontakt zu Verwandten aufnehmen“, so Caniceus im Gespräch mit der WZ.
Der Kempener, der auch für die Grünen im Kreistag sitzt, ist der Meinung, dass Internet zur Grundversorgung gehört: „Dazu gibt es auch ein entsprechendes Urteil des BGH.“ Zudem bestätige die „europäische Asylaufnahme-Richtlinie“ diese Einschätzung.
Laut Caniceus gibt es andere Beispiele für eine gute Versorgung mit Internet. „In der Notunterkunft am Berufskolleg hat der Kreis Viersen sofort eine W-Lan-Verbindung aufgebaut — mit Hilfe einer Kempener Firma. In der Wohnung an der Heilig-Geist-Kapelle, die die Stadt für Flüchtlinge angemietet hat, habe der Vermieter (die Kirchengemeinde) einen Internetanschluss zur Verfügung gestellt. In anderen Kommunen liefen außerdem erfolgreiche Projekte mit einer sogenannten Freifunk-Verbindung: zum Beispiel in Willich und Niederkrüchten.
„In Kempen muss es doch möglich sein, ähnliche Lösungen zu realiseren“, so Caniceus. Möglicherweise könnten dazu auch Spendengelder genutzt werden.
Bei der Stadt Kempen hat die WZ erstmals am vergangenen Donnerstag eine Anfrage zum Thema gestellt. Bis Montagabend gab es keine Stellungnahme dazu.