SV Grefrath Nachwuchs weihte neuen Platz ein
Am Sonntag wurde der Kunstrasenplatz in Grefrath offiziell übergeben. Prompt gewann die 1. Mannschaft des SV gegen Kaldenkirchen.
Grefrath. Vor einigen Wochen hatte die 1. Mannschaft des SV Grefrath bei ihrer Premiere auf dem neuen Kunstrasenplatz wenig Glück. Trotz einer 3:0-Führung gab es zum Schluss ein 3:3 gegen TuRa Brüggen. Am Sonntag hatten die Grefrather Fortuna auf ihrer Seite: Sie gewannen 4:1 gegen Kaldenkirchen. Gute Laune hatten die Akteure um Kapitän Thomas Wümmers schon morgens, als der neue Kunstrasen offiziell seiner Bestimmung übergeben wurde. Mit dabei war auch die von Sascha Schüten angeführte 1. Mannschaft von SuS Vinkrath. Denn beide Vereine nutzen ab sofort gemeinsam für Training und Spiel das neue Grün.
„Das Leben in unserer Sport- und Freizeitgemeinde ist um ein kleines Mosaikteilchen attraktiver geworden“, sagte am Sonntag vor etwa 200 Gästen und Sportlern Grefraths Bürgermeister Manfred Lommetz. Kurz danach wurde symbolisch ein Einweihungsband zerschnitten, das allerdings bald wohl stärker denn je wieder zusammengefügt wird.
Denn die Vorstände von SV und SuS mit ihren Vorsitzenden Bernd Lommetz und Roland Hommes bereiten gerade das Fundament für eine Fusion vor. Obgleich dazu wahrscheinlich im Frühjahr noch die Mitglieder beider Clubs befragt werden, waren die Vorsitzenden am Sonntag von einer Fusion vor dem Beginn der nächsten Meisterschaftsrunde 2016/17 überzeugt. Und ein möglicher Name des neuen Vereins: SuSV Grefrath 1910/1924“. Zumal es bei der Jugend schon lange gemeinsam mit Borussia Oedt eine Dreier-Spielgemeinschaft gibt.
Unter anderem versorgten Katharina von Oppenkowski, Jasmin Splinter und Amelie Kudlich, Spielerinnen des SV-Damenteams, die Gäste mit schmackhaften Fingerfoods, Sekt und Saft. Mit dem Marsch Trans-All, gespielt vom Musikzug der Grefrather Wehr und dem Trommlerkorps Einigkeit Vinkrath, begann am Sonntag die Feierstunde, zu der Moderator Rolf Tophoven auch so manches „Urgestein“ entdeckte. So die SV-Fußballer Gerd Reemers (78) und Helmut Hasselmann (77), die 1959 in der damals in die Landesliga aufgestiegenen Mannschaft standen. „Ich war sogar Torschützenkönig“, erinnerte sich Helmut Hasselmann daran.
Unter den Gästen waren weitere Vereine, Vertreter von Rat und Verwaltung. Wie der mittlerweile pensionierte Bauamtsleiter Michael Räppel. Angesprochen darauf, welchen Stellenwert der neue Platz habe, sagte er: „Dies war schon eine gute Sache, aber für mich war viel spannender, als der SV seinerzeit den alten Platz am Nordkanal aufgab und mit viel Manpower hier die neue Anlage mit dem schmucken Vereinsheim gebaut hat. Davor, vor allem für den damaligen Einsatz der Alten Herren, kann ich nur den Hut ziehen.“
Manpower ist auch weiterhin gefragt, denn zum Teil müssen Wege noch verlängert und gepflastert werden. Jedenfalls beteiligten sich beide Vereine mit Eigenleistungen von 31 000 Euro an dem großen 350 000 Euro-Projekt. Eingeschlossen die größte Einzelspende: 7000 Euro hatte die Sparkasse Krefeld dazu gegeben. Stellvertretend für den großen Helferstab zeichnete SV-Vorsitzender Bernd Lommetz den 53-jährigen Thomas Wolters mit der Goldenen Vereinsnadel aus. „Thomas ist unser Mädchen für alles, arbeitete viele Jahre als Trainer, baute die Mädchenmannschaft auf, kümmert sich um die Elektrik oder hängt unsere Banner auf und ist sei tmehr als vier Jahrzehnten Mitglied unseres Vereins“, nannte Bernd Lommetz nur einige Beispiele des Engagements. Der Vorsitzende sprach weiter davon, dass sein Verein, insbesondere die Jugendarbeit, vom neuen Kunstrasen profitiere: „Seit Januar 2013 sind etwa 80 Kinder und Jugendliche neu dazugekommen.“ Derzeit hat der SV rund 400 Mitglieder, SuS etwa 140.
Bürgermeister Manfred Lommetz dankte allen, die am Zustandekommen dieses Platzes beteiligt waren, unter anderem auch seinem Vorgänger und Vorsitzenden des Gemeindesportverbandes, Herbert Kättner, der ebenfalls gekommen war. Lommetz war überzeugt davon, dass auch bei der Integration der Flüchtlinge die beiden Vereine weiterhin mit gutem Beispiel vorangehen würden. Er bedauerte noch, dass nach mehr als 100-jähriger Tradition am Sonntag endgültig der alte Vinkrather Sportplatz aufgegeben werden muss.