Kempen Jens Grundei folgt auf Tönisberger Urgestein Furth
16 Jahre lang war Ulrich Furth Vorsitzender des VfL Tönisberg — zum Abschied gab es stehende Ovationen.
Tönisberg. Ulrich Furth, 58 Jahre alt, Vorsitzender des VfL Tönisberg und Getränke-Großhändler von Beruf, bekam von seinem großen „Fan-Block“ das Trikot mit der Nummer 16 geschenkt. Und ein Spiel gab es obendrauf: Am Nachmittag des 1. Juli spielen „Ullis All Stars“ (Furth stellt sich dann seine Auswahl zusammen) gegen die Uerdinger Legenden, die unter anderem mit Manfred Kubik, Norbert Brinkmann und Marcel Witeczek antreten wollen. Den VfL-Vorsitzenden Ulrich Furth wird es aber dann nicht mehr geben. Wie erwartet, kandidierte Ulrich Furth bei der Vollversammlung nicht mehr. Die Zahl 16 auf seinem neuen roten Trikot steht für seinen 16-jährigen Vorsitz. „Jetzt sollen mal Jüngere ran“, sagte der scheidende Vorsitzende, der mit stehenden Ovationen der über 60 Mitglieder verabschiedet wurde.
Wenig später wurde der 41-jährige Medien-Gestalter Jens Grundei, bislang Jugend-Geschäftsführer, zu seinem Nachfolger. Es gab für ihn nur Ja-Stimmen, 62 an der Zahl. Furth geht aber nicht so ganz, denn er macht im Förderverein weiter, will auch dem neuen Vorstand helfen, wo er kann. Und der Unternehmer spendierte seinem Verein auch gleich eine neue Vereinsfahne, ohne den alten Schriftzug „DJK“.
Der Verein mit seinen über 620 Mitgliedern scheint für die Zukunft gut aufgestellt zu sein. Denn es wird nicht nur Fußball gespielt. Dort kann sich die ganze Familie bewegen. Es gibt neben der aktiven Fußballjugend oder den Alten Herren, die vor allem in den „Dritten Halbzeiten“ bestens zurechtkommt, die Leichtathletik und den Breitensport mit den verschiedensten Kursen, von Zumba bis zur Stepp-Aerobic, vom Inline Skating bis zur Wirbelsäule schonenden Gymnastik. Entsprechend positiv waren die Berichte der Fachwarte Karin Knipp (Leichtathletik) und Karin Klinkenberg (Breitensport), von Frank Fischer (Alte Herren) oder von Fußball-Jugendleiter Holger Kox.
Kox berichtete sogar davon, dass man bald auf der Sportanlage mit Eigenmitteln von über 20 000 Euro eine Fläche pflastern und ausbauen werde, mit einem Grillplatz, einer Unterstellmöglichkeit und einem kleinen Soccer-Feld. „Wir warten nur noch auf die Genehmigung durch die Stadt“, sagte er.
Apropos Geld. Der VfL ist offenbar für zahlreiche kleine wie größere Sponsoren eine gute Adresse. Denn wie aus dem Finanzbericht von Uwe Hauck hervorging, gingen im vergangenen Jahr Spenden von über 47 000 Euro ein, außerdem stiegen die Werbeeinnahmen beträchtlich. Somit konnte unter dem Strich ein kleiner Überschuss erzielt werden. Eine Beitragserhöhung war somit kein Thema.
Fußballobmann Marcus Bister sprach über das bisherige Abschneiden der beiden Seniorenmannschaften. Die Erste steht derzeit in der Bezirksliga auf dem dritten Tabellenplatz, allerdings einige Punkte von der Spitze entfernt. Bister: „Aber vielleicht schwächeln ja noch Süchteln oder Giesenkirchen und wir schaffen noch den Relegationsplatz.“
Eine Laudatio auf Ulrich Furth hielt VfL-Ehrenvorsitzender Peter Alberts. Wenig später gab es auch für die bald ausscheidende Vereinswirtin Marion Wagner einen Blumenstrauß, natürlich in den Farben Rot-Weiß. Am 1. Juli übernehmen Peter und Daniela Schickel das Vereinsheim.
Nach einigen Verschiebungen wurden jetzt in den Vorstand gewählt: Jens Grundei (1. Vorsitzender), Uwe Kreie (2. Vorsitzender), Siggi Kert (1. Kassierer) Uwe Hauck (2. Kassierer), Stephan Kleinridders (1. Schriftführer), Frank Fischer (2. Schriftführer) und Stefan Koeters (Jugend-Geschäftsführer).