Gesundheitsamt Kempen: Ab Dienstag Corona-Tests

Kempen/Kreis Viersen · Das Diagnose-Mobil des Kreises steht von 13 bis 16 Uhr auf einem Parkplatz am Arnoldhaus. Die Informationen dazu gab es aus Viersen erst am Montagabend gegen 18 Uhr – zunächst mit einer falschen Ortsangabe. Um 21.11 Uhr folgte die Korrektur.

 Ein Beispiel aus Baden-Württemberg: Autofahrer müssen ihr Fahrzeug für den Test nicht verlassen.

Ein Beispiel aus Baden-Württemberg: Autofahrer müssen ihr Fahrzeug für den Test nicht verlassen.

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Am Dienstag um 13 Uhr soll es losgehen. Der Kreis Viersen startet im Zusammenhang mit dem Coronavirus mit seinem mobilen Diagnosezentrum. Dass ein Parkplatz in Kempen dafür als erster Standort auserkoren ist, erfuhr die WZ bereits am Montagmittag inoffiziell aus mehreren Quellen. Der Kreis Viersen teilte die Einzelheiten zum Projekt jedoch erst am Montagabend gegen 18 Uhr auf seiner Homepage mit – gute 19 Stunden vor Öffnung der mobilen Diagnose-Station. Obendrein mit einer falschen Ortsangabe. Erst um 21.11 Uhr folgte eine Korrektur.

Andere Neuigkeiten im Zusammenhang mit dem Coronavirus wurden schon um 16.37 Uhr verschickt. So zum Beispiel die Meldung, dass Landrat Andreas Coenen nun im Homeoffice arbeitet (siehe Info-Kasten).

Zu den Fakten des Diagnose-Mobils: Am Dienstag von 13 bis 16 Uhr können sich Patienten auf einem Parkplatz am Arnoldhaus, Schorndorfer Straße, auf das Coronavirus testen lassen. „Nur solche Bürgerinnen und Bürger, die zunächst Kontakt mit ihrem Hausarzt aufgenommen haben und von diesem zur Untersuchung beim mobilen Untersuchungszentrum angemeldet wurden, können getestet werden. Um eine Überweisung zu bekommen, müssen die Patienten nicht zwingend eine Arztpraxis aufsuchen, sie kann von den Ärztinnen und Ärzten auch per Mail oder Fax übermittelt werden. Patientinnen und Patienten sind angehalten, ihre Krankenversicherungskarten mitzuführen“, heißt es in der Mitteilung des Kreises. „Für Autofahrer gibt es eine Drive-in-Lösung, sie müssen für den Test ihr Fahrzeug nicht verlassen.“

Das mobile Zentrum wird an fünf Wochentagen täglich zwischen 13 bis 16 Uhr geöffnet sein. In einem rollierenden System wird das Untersuchungszentrum abwechselnd in Kempen, Viersen und Nettetal aufgebaut. Los geht es am Dienstag in Kempen. Weiter geht es am Mittwoch in Viersen, Parkplatz Festhalle, Hermann-Hülser-Platz 1, und am Donnerstag in Lobberich, Parkplatz Werner-Jaeger-Sporthalle,  An den Sportplätzen 2. Weiter geht es dann in dieser Reihenfolge: Freitag Kempen, Montag Viersen, Dienstag Nettetal – und so weiter.

Unterdessen haben die Krisenstäbe in den Städten und Gemeinden des Kreises Viersen weitere vom Land angeordnete Maßnahmen umgesetzt. Ein Überblick, über das, was für Kempen, Grefrath, Willich und Tönisvorst und die Kreisverwaltung beschlossen wurde.

Rathäuser sind dicht

Das Kreishaus und die Rathäuser der Städte und Gemeinden sind ab sofort für den Publikumsverkehr geschlossen. Dazu haben sich die Bürgermeister am Montag in einer Telefonkonferenz ausgetauscht. In Willich blieb es am Montag noch bei der Regelung, dass die Bürger nur in dringenden Fällen die Verwaltungsstellen aufsuchen sollen. Eine generelle Schließung gelte noch nicht, so Stadtsprecher Michael Pluschke am Montagnachmittag.

„Ab Dienstag wird das Rathaus der Stadtverwaltung Kempen und alle Nebenstellen bis auf Weiteres für die Öffentlichkeit geschlossen“, teilte die Stadt Kempen mit. „Bei unabweisbaren persönlichen Abstimmungen werden die Gespräche in besonderen Bürobereichen durchgeführt. Anliegen bei der Servicestelle, beim Standesamt, Ordnungsamt und weiteren Ämtern der Verwaltung können nur nach vorheriger Terminabsprache aufgenommen werden. Die Servicestellen in St. Hubert und Tönisberg werden bis auf Weiteres geschlossen.“ Infos erteilt die Stadt unter 02152/9170 oder per Mailanfrage (info@kempen.de). Alle Kommunen haben Infos im Netz zusammengestellt.

Krankenhäuser schotten sich ab

Die Alexianer Tönisvorst GmbH hatte bereits mitgeteilt, dass für das Krankenhaus und die Rehabilitationseinrichtungen in St. Tönis ab sofort auf den Stationen ein Besuchsverbot gilt. Ausnahmen müssten abgesprochen werden. Aus dem Kempener Hospital zum Heiligen Geist gab es bislang keine Aussagen zum Umgang mit dem Coronavirus. Auf Nachfrage der WZ teilte die Zentrale des Betreibers Artemed im bayerischen Tutzing am Montag mit, dass – Stand Montag, 16 Uhr – folgende Beschränkung gilt: „Jeder Patient darf pro Tag zwischen 10 und 18 Uhr einen Besucher über zwölf Jahre empfangen.“

Einschränkungen auf Friedhöfen

„Die Friedhofskapellen in den Stadtteilen Kempen, St. Hubert und Tönisberg werden bis auf weiteres geschlossen“, hieß es am Montag aus dem Rathaus. Gleiches gelte auch für private Beerdigungsinstitute. „Beisetzungen am Grab sollten möglichst nur noch in Kleingruppen stattfinden. Die Stadtverwaltung bittet die jeweilige Trauergemeinde um Verständnis für diese Maßnahme.“

Keine Osterferienbetreuung

Das Jugendamt der Stadt Kempen macht darauf aufmerksam, dass die Ferienbetreuung in den Osterferien 2020 gestrichen wurde. „Die bereits gezahlten Beiträge werden erstattet.“

Vorkehrungen in Lokalen

„Der Zugang zu Angeboten der Restaurants und Gaststätten sowie Hotels für die Bewirtung von Übernachtungsgästen ist ab sofort zu beschränken und nur unter strengen Auflagen (Besucherregistrierung mit Kontaktdaten, Reglementierung der Besucherzahl, Vorgaben für Mindestabstände zwischen Tischen von zwei Metern, Aushänge mit Hinweisen zu richtigen Hygienemaßnahmen etc.) zu gestatten“, zitiert die Stadt Kempen aus einem Erlass des Landes. „Da sich diese Auflagen nur individuell nach Größe und Beschaffenheit der Räume formulieren lassen, sind diese mit dem Ordnungsamt der Stadt Kempen abzustimmen.“

Aus dem Lokal „Wirtshaus“, Ellenstraße, hieß es am Montag, dass entsprechende Kriterien erfüllt seien und weiterhin geöffnet sei. Das Restaurant „Comix“ hatte bereits am Wochenende via Facebook verkündet, dass ab sofort geschlossen ist. Geschlossen ist ebenfalls die Kneipe „Treppchen“. Am Montagnachmittag waren auf dem Buttermarkt auch die Gaststätte „Falko“ und das Eiscafé geöffnet. Die Außenplätze wurden rege genutzt. „Wie es weitergeht, weiß ich noch nicht“, so „Falko“-Betreiber Christoph Wefers. Die von Kanzleri Merkel am Abend verkündeten Maßnahmen dürften die Behörden im Laufe des Dienstags umsetzen.

Wochenmärkte finden statt

Zum Schluss noch etwas, das nicht abgesagt ist. „Die Wochenmärkte im Stadtgebiet Kempen finden bis auf Weiteres zu den bekannten Terminen statt“, so die Stadt.