Gesundheitsamt Coronavirus: Deutlicher Anstieg der Fälle im Kreis Viersen

Kreis Viersen · Am Sonntag gegen 16 Uhr teilte der Kreis Viersen mit, dass es nun 37 Infizierte gibt. Die meisten Fälle gibt es in Willich (15). Tönisvorst hat auch seine ersten beiden Fälle. In Grefrath wurden am Wochenende sechs Fälle registriert. Auch Kempen hat sechs Fälle.

Um Tests durchzuführen, will der Kreis Viersen am Dienstag mit einer mobilen Diagnose-Einheit starten.

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Einen deutlichen Anstieg an Erkrankungen verzeichnete der Kreis Viersen übers Wochenende. Am Sonntag gegen 16 Uhr teilte der Krisenstab mit, dass 37 Menschen im Kreis Viersen mit dem Coronavirus infiziert seien. Am Freitag waren es noch 18 gewesen. In Willich, wo bislang die meisten Erkrankten im Kreisgebiet gezählt worden sind, stieg die Zahl binnen eines Tages um fünf auf 15 an. In Grefrath, wo es laut Kreis am Samstag erst einen Fall gegeben hatte, sind es jetzt sechs. In Viersen kam kein neuer Fall dazu; dort haben sich fünf Menschen nachgewiesener Weise mit dem Virus angesteckt. Sechs Fälle gibt es weiterhin in Kempen, zwei in Tönisvorst sowie je einen in Niederkrüchten und in Schwalmtal. Eine Frau aus Viersen gilt inzwischen als genesen.

Am Dienstag will der Kreis sein mobiles Diagnosezentrum an den Start bringen (die WZ berichtete). Gemeinsam mit den niedergelassenen Ärzten soll dieses Angebot entstehen. Fünf Tage in der Woche fährt ein Lader mit einem Container drei Standorte im Kreisgebiet an. Wer sich testen lassen will, braucht eine Überweisung vom Hausarzt und muss sich vorher telefonisch anmelden. Einzelheiten will der Kreis Viersen am Montag veröffentlichen.

Zu Beginn soll das mobile Untersuchungszentrum im Ostkreis unterwegs sein. Nach Informationen der WZ soll es in Kempen losgehen. Die Entscheidung für die mobile Lösung sei getroffen worden, weil es auch den beteiligten Ärztinnen und Ärzten die Mitarbeit erleichtert, so der Kreis auf Nachfrage. Die Tests könnten unweit der Praxen durchgeführt werden; Ressourcen würden geschont.

Unterdessen hat der Kreis Viersen die Volkshochschule und Musikschule geschlossen. Ob das Grefrather Freilichtmuseum geöffnet bleibt, werde am Montag entschieden. Dann ist dort ohnehin Ruhetag.

Unter den Schützenvereinen kursierte am Wochenende das Gerücht, dass der Kreis Viersen schon jetzt alle Schützenfeste des Jahres abgesagt hätte. Eine generelle Absage der Schützenfeste hat es aber noch nicht gegeben, wie der Kreis Viersen auf WZ-Anfrage mitteilte. Man arbeite aber mit den Städten und Gemeinden an einer Entscheidungshilfe, die solche Veranstalter für sich benutzen könnten. Die nächsten Schützen-Events in der Region sind das Fest der Voescher Junggesellen Ende April und der Bundesköniginnentag in Grefrath Ende Mai.