Schnelles Internet Breitbandausbau in Tönisvorst

Tönisvorst · Der Ausbau in unterversorgten Gebieten beginnt ab Herbst. Ende 2021 ist die Maßnahme als Teil des Kreis-Pakets fertig.

Am heutigen Freitag ist in Kempen der Spatenstich für die öffentlich geförderten Breitbandausbau in unterversorgten Gebieten. In Tönisvorst ist er im Herbst vorgesehen. 

Foto: dpa/Uli Deck

Kempen ist Startkommune, Tönisvorst Schlusslicht. Das sieht die Kommunen-Verteilung im Kreis Viersen bei dem Mammutprojekt „Breitbandausbau in den unterversorgten Gebieten“ so vor.

„Vom Schneckentempo zu Highspeed“ – das ist die ambitionierte Zielvorgabe in der Netzplanung der Deutschen Glasfaser und des Kreises Viersen bis spätestens Ende 2021. Der Kreis Viersen will in dieser Zeit in enger Zusammenarbeit mit den neun kreisangehörigen Städten und Gemeinden – darunter Willich und Tönisvorst – die unterversorgten Adressen beseitigen.

Allein für Tönisvorst sind laut Bürgermeister Thomas Goßen vier Millionen Euro mit zehn Prozent Eigenbeteiligung für die Maßnahme eingeplant. Für das Kreisgebiet geht es um ein Finanzvolumen in Höhe von 46 Millionen Euro. 700 Kilometer „Tiefbau“ müssen gestemmt werden. Die Koordination dafür und für alle Genehmigungsprozesse übernimmt die Firma Nokia als Generalunternehmen.

Ziel der Maßnahme ist eine Mindestbandbreite von 100 Mbit/s für Up- und Download ans Breitbandnetz anschließen zu lassen. Das sind Aussichten auf flottes Internet.

Christian Böker, Abteilungsleiter des Amtes für digitale Infrastruktur und Verkehrsanlagen beim Kreis, stellte am Mittwochabend die „Meilensteinplanung“ im BEVU-Ausschuss vor. Die Tönisvorster Grünen hatten eine transparente Kommunikation zum Thema „Breitbandausbau“ beantragt. Sie wünschen die Darstellung des Zeitplans auf der Webseite der Stadt Tönisvorst.

Böker moderierte die Zeitachse. Vom konkreten Förderantrag im Mai 2019 über die Bewilligung im Juli über die Auftragsvergabe an die Deutsche Glasfaser GmbH bis hin zum Baubeginn im Februar 2020. Es ist an eine dreistufige Realisierung gedacht. Kempen und Grefrath liegen in Block 1, Willich liegt im Realisierungsblock 2 und Tönisvorst im dritten Block (Oktober 2020 bis Sommer 2021).

Der erste Spatenstich für den öffentlich geförderten Breitbandausbau wird am heutigen Freitag in Kempen stattfinden. Minister Andreas Pinkwart nimmt dann auch eine Schaufel in die Hand. „Wir sind das Vorzeigeprojekt im Land“, sagt Böker. Niemand sei so weit wie der Kreis hier.

Jeder bekomme die Möglichkeit einen Vertrag abzuschließen. Landrat Andreas Coenen und die jeweiligen Bürgermeister werden einen Brief an ihre Bürger gestalten.

Jörg Friedenberg, Fachbereichsleiter in der Tönisvorster Stadtverwaltung, weiß, dass eine „Kontrollfunktion auf die Kollegen im Tiefbau zukommt“. Es bedeutet aber auch einen hohen personellen Aufwand, die Baustellen zu kontrollieren. Er bittet um Nachsicht, wenn es zu Verzögerungen kommen könne. Denn: „Ausreichendes Personal, davon sind wir beim öffentlichen Dienst zurzeit weit entfernt.“ Spatenstich für Tönisvorst wird laut dem vorläufigen Bauzeitenplan im Herbst 2020 sein.