Baustelle in Kempen Mülhauser Straße: Wenn ein Nadelöhr noch enger wird

Kempen · Die Baustelle am Hessenring führt zu teils gefährlichen Situationen. Polizei und Ordnungsamt wollen vor Ort sein.

Wenn die Kinder unterwegs zur Schule sind, ist das Gedränge im Baustellenbereich groß.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Schon ohne Baustelle ist die Ecke Mülhauser Straße/Hessenring morgens ein Nadelöhr, wenn viele Schüler aus dem Kempener Süden über die Wiesenstraße und den Radweg am Hessenring Richtung Schulzentrum radeln. Zurzeit sind dort Tiefbauarbeiten im Gange. „Jetzt ist es morgens eine Katastrophe“, sagt ein Kempener im Gespräch mit der WZ. Da müsse etwas getan werden, bevor noch etwas Schlimmes passiert.

In der Tat hat die Stadt Kempen diese Ecke nach eigenen Angaben im Blick. Das Ordnungsamt sei bereits morgens vor Ort, um sich die Situation anzusehen. Der Gehweg sei an dieser Stelle nur einen Meter breit. Aber trotzdem sei das der sicherste Weg. „In Vorgesprächen ist eine Umleitung der Radfahrer auf den Radweg auf der anderen Seite des Rings abgelehnt worden. Die Schüler müssten an der Ausfahrt Peschweg/Wiesenstraße den Ring queren. Das wäre zu gefährlich“, so Stadtsprecher Christoph Dellmans auf Nachfrage der WZ. Man könnte also nur an die Radfahrer appellieren, dass sie absteigen und das Rad durch die Engstelle schieben – wie es auch ein Schild vor Ort vorschreibt. Ordnungsamt und Polizei wollen auch in den nächsten Tagen vor Ort sein, um die Situation zu kontrollieren.

Seit Juli sanieren die Stadtwerke Kempen auf dem Hessenring vom Heyerdrink bis zur Vorster Straße Gas-, Wasser- und Stromhauptleitungen. Zeitgleich sollen auch sanierungsbedürftige Netzanschlüsse erneuert werden. Die Stadtwerke rechnen damit, dass die Arbeiten erst in der dritten Novemberwoche beendet sein werden. Nachdem der erste Bauabschnitt auf der Mülhauser Straße fertig ist, wird aktuell am Hessenring zwischen Mülhauser Straße und Wiesenstraße gearbeitet. Dieser Abschnitt soll Ende nächster Woche fertig sein. Dann würde sich die Verkehrssituation dort wieder ein wenig entspannen, so die Stadt. Danach wird hinter der Wiesenstraße weitergearbeitet.

Im Zuge der Beratungen zum Radverkehrskonzept war diese Ecke auch schon einmal als Gefahrenpunkt ausgemacht worden. Auch ohne Baustelle wird es dort eng, wenn morgens die Grundschüler in den Süden und die Schüler weiterführender Schulen in den Norden radeln und sich an der Engstelle treffen. Ein Lösungsvorschlag: eine Fahrbahn des Ringes verwenden, um den Radfahrern dort mehr Platz zu verschaffen. „Vielleicht könnte man auch die beiden Parkplätze dort wegmachen und stattdessen den Gehweg breiter machen“, so der Vorschlag eines Kempener Bürgers.