Kempen: Bildung - 37 Tonnen pralle Technik
Der Nano-Truck macht in Kempen Station und informiert am Thomaeum.
Kempen. "Wie viel Technologie steckt im Truck? Und warum kann die Flüssigkeit hier magnetisch sein?", will Joshua(10) wissen. Der Sechstklässler am Thomaeum war einer von über 400 Schülern, die sich am Donnerstag für den "Nano-Truck" interessierten. Das 37 Tonnen-Mobil machte auf Anfrage des Gymnasiums in Kempen Station.
Was also ist Nanotechnologie? "Das ist die Zukunftstechnologie des 21. Jahrhunderts", sagt Katharina Müller, die projektbegleitende Wissenschaftlerin. Kollege Ralf Frese und sie führten Schülergruppen durch den Truck und informierten sie.
Sie verdeutlichten ihnen die Größe eines Nanometers mit einem Vergleich: Er hat einen 50000 mal kleineren Durchmesser als ein menschliches Haar.
Unter dem Leitmotiv "Ideen zünden" werden im Truck vier zentrale Leitfragen beantwortet: Was kann die Technologie wo leisten. Was nützt sie dem Einzelnen? Welche Zukunftschancen bietet sie jungen Menschen? Welche Maßnahmen für einen verantwortungsvollen Umgang müssen ergriffen werden?
Drei Prozent aller Arbeitsplätze bundesweit haben mit Nanotechnologie zu tun. "In vier Jahren werden es zehn Prozent sein", prophezeit Chemikerin Müller. Sie sagt: "Wir wollen die Technologie aus den Laboren holen, die Menschen frühstmöglich für Forschung und Wissenschaft begeistern."
Daher sei der Nano-Truck an Schulen, Unis oder Infomessen auch genau richtig. Und spannend ist das Neue: Es ermöglicht kratzfesten Autolack, bringt leichte Solarzellen hervor, nutzt den Lotus-Effekt für selbstreinigende Produkte. Sogar im Kampf gegen Krebs könnten Nanoteilchen helfen, um zukünftig Tumore gezielter zu behandeln.