Kempener Stadtentwicklung Quartiersprojekt soll weiter gehen

Kempen · Das Projekt, das im Hagelkreuz begonnen hat, soll fortgeführt werden, aber über den Kempener Norden hinaus wirken.

Ingo Behr ist seit 2015 Quartiersentwickler für das Hagelkreuz in Kempen.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Die Quartiersentwicklung Hagelkreuz kann weitergehen – soll aber in Zukunft breiter aufgestellt werden und nicht auf den Kempener Norden begrenzt bleiben. Das hat der Ausschuss für Soziales und Senioren einstimmig beschlossen.

Das Quartiersprojekt Hagelkreuz war 2015 durch eine Förderung des Landesgesundheitsministeriums an den Start gegangen und auf drei Jahre begrenzt. Nun war die Frage, ob die Stadt die Kosten für die Stelle selbst finanziert. In einem Workshop verständigten sich Politik und Verwaltung darauf, dass es weitergehen, aber neu ausgerichtet wird. Bisher war die Stelle des Quartiersentwicklers dem Amt für Soziales und Senioren angegliedert. Nun soll sie direkt dem Dezernat B von Dezernent Michael Klee zugeordnet werden. Zudem soll die Stelle als Bindeglied zum Technischen Dezernat dienen und an einer kooperativen Stadtplanung in allen Ortsteilen mitwirken. Konkret bietet sich da in nächster Zeit der Kempener Westen an.

In den vergangenen fast drei Jahren Projektarbeit seien einige Ziele erreicht worden, sagte der Ausschussvorsitzende Willi Stenhorst, der auch Vorsitzender des Bürgervereins Hagelkreuz ist. Aber einiges sei auch noch auf der halben Strecke. Die Quartiersentwicklung sollte unter anderem die Lebensqualität im Viertel verbessern und mit dem eigenen Büro am Concordienplatz zentrale Anlaufstelle und Begegnungsraum schaffen, Nachbarschaften, Engagement und Alltagshilfen fördern, die Bürger beteiligen und vernetzen. Viele Aktionen, wie Freizeitgruppen, Oma-Opa-Service oder Forum Hagelkreuz, haben dazu beigetragen. Beim Thema Wohnen ließen konkrete Ergebnisse zunächst auf sich warten. Immerhin konnte man im August einen Erfolg vorstellen. Die GWG hatte als Pilotprojekt in einem Haus an der Hammarskjöldstraße einen Aufzug angebaut.

Mit Ingo Behr will man auf personelle Kontinuität setzen

Die Stadt kommt durchaus zu dem Ergebnis, dass die öffentliche Präsenz und die vielfältigen Aktivitäten der Quartiersentwicklung die Identifikation der Bewohner mit dem Viertel positiv beeinflusst hat. Die Angebote würden angenommen, neue soziale Netzwerke seien entstanden und das Engagement im Viertel sei gewachsen. Dies weiterzuführen sei also durchaus sinnvoll. Aber die Stadtverwaltung kommt auch zu dem Ergebnis, dass das Entwicklungspotenzial des Hagelkreuzes nicht so groß ist, dass die Vollzeitstelle einer Fachkraft begründet erscheint. Viele in der Quartiersentwicklung Hagelkreuz eingeleitete und laufenden Projekte und Prozesse könnten aber auf andere Sozialräume übertragen werden. Dabei sollen vorhandene Angebote nicht verdrängt werden.

Im Ausschuss betonten die Fraktionen in ihrem Beschluss noch einmal den Bezug über die Grenzen von Ortsteilen und Generationen hinweg. Das Quartiersbüro im Hagelkreuz soll aber bestehen bleiben. Ist es sinnvoll, an dieser Stelle mit einem Quartiersentwickler zu arbeiten? Oder soll es mehrere Teilzeitstellen geben? Soll die Stelle neu ausgeschrieben werden? Diese Fragen wurden im Ausschuss diskutiert. Mit dem Ergebnis, dass man mit Ingo Behr auch auf personelle Kontinuität setzen möchte.

Die Stadt plant mit jährlichen Personalkosten von 69 000 Euro sowie Sachkosten von insgesamt 12 000 Euro für die Miete des Quartiersbüros, Bürobedarf, Fortbildung und ähnliches. Haupt- und Finanzausschuss sowie Rat müssen noch zustimmen.