Meinung Kampf um einen Kempener Standortfaktor

Meinung · Kempen braucht Einzelhandel und Gastronomie. Und die Händler und Wirte brauchen Kempen. Mehr denn je.

WZ-Redaktionsleiter Tobias Klingen.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Was hat die Kempener Altstadt in den vergangenen Jahren nicht alles an Lob abbekommen! „Is’ dat schön hier in Kempen.“ Das findet vor allem der Kempener selbst, aber auch die vielen Besucher sind davon überzeugt. Und alle haben Recht. Dafür verantwortlich sind unter anderem die Betreiber der vielen Geschäfte, die ohne Ketten-Unterstützung auf individuelle Angebote setzen. Einen großen Teil steuern aber auch die Betreiber von Kneipen, Cafés und Restaurants bei. In der Kempener Altstadt hat sich eine gastronomische Kultur entwickelt, die weit und breit in von der Größe vergleichbaren Städten nicht zu finden ist.

Dieser Kempener Wirtschafts- und Standortfaktor ist wegen der Corona-Krise nun aber in Gefahr. In großer Gefahr. Damit die meisten bzw. bestmöglich alle Betreiber diese Gefahrenlage heil überstehen, sind wir alle gefordert. Mit aller Vorsicht in Sachen Abstandsregeln und Co. müssen wir darauf achten, vor Ort einzukaufen, etwas zu essen und zu trinken.

Gefordert ist aber auch die Politik. Zum einem auf Landes- und Bundesebene. Dort muss im ersten Schritt geklärt werden, dass die bereits bewilligten Mittel schnell auf die Konten der Selbstständigen fließen. Zum anderen können aber auch Politik und Verwaltung in Kempen etwas tun. Sie müssen zunächst die avisierte Aussetzung des „Pflaster-Zasters“ umsetzen. Und dann auch in den kommenden Monaten an jeder finanziellen Schraube drehen, die man auf kommunaler Ebene finden kann. Zumal Einzelhandel und Gastronomie auch die Einnahmen durch Stadtfeste und Co. fehlen werden. Stand jetzt ist nicht mal die Durchführung von Weihnachtsmärkten in Deutschland sicher.

Kempen braucht Einzelhandel und Gastronomie. Und die Händler und Wirte brauchen Kempen. Mehr denn je.