Klimaschutz in Kempen Strom vom Balkon wird immer beliebter

Kempen · Stadt Kempen und Verbraucherzentrale bieten Interessenten jetzt einen Online-Vortrag an.

(biro) In Kempen interessieren sich immer mehr Bürgerinnen und Bürger für Steckersolaranlagen. Das sind kleine Photovoltaik-Anlagen, die per Steckdose auf dem Balkon oder an der Terrasse angeschlossen werden können.

Damit lassen sich die Stromkosten senken – und gleichzeitig leistet man einen Beitrag zum Klimaschutz. Allein im ersten Halbjahr 2023 wurden in Kempen 88 neue „Balkonkraftwerke“ angemeldet. Das sei „eine Vervierfachung zum Vorjahreszeitraum“, stellte die Kempener Wattbewerbsgruppe kürzlich fest, die sich ehrenamtlich für den Photovoltaik-Ausbau im Stadtgebiet engagiert.

Die kleine Anlage lässt sich beispielsweise am Balkongeländer montieren. Das Solarmodul erzeuge aus Sonnenlicht elektrischen Strom, den ein Wechselrichter in „Haushaltsstrom“ umwandele, heißt es dazu von der Verbraucherzentrale. Dieser werde direkt mit einem in der Wohnung vorhandenen Stromkreis verbunden: „Im einfachsten Fall stecken Sie dazu einen Stecker in eine vorhandene Steckdose.“ Über die Steckdose am Balkon fließt der Strom dann zu Fernseher oder Waschmaschine. „Dann zählt der Stromzähler langsamer, es wird weniger Strom aus dem öffentlichen Netz bezogen“, erklärt die Verbraucherzentrale weiter. Reiche der Strom vom Balkon nicht für den Betrieb der Haushaltsgeräte aus, fließe einfach Strom vom Versorger aus dem Netz dazu.

Fördermittel für PV-Anlagen für dieses Jahr bereits ausgeschöpft

Die steigende Beliebtheit der kleinen Photovoltaik-Anlagen spürt man auch bei der Stadt Kempen. Sie vergibt Zuschüsse an Bürgerinnen und Bürger, die sich beispielsweise für eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach oder für eine Steckersolaranlage am Balkon entscheiden. Wie Kempens Umweltreferent Michael Lomanns zuletzt im Umwelt- und Klimaausschuss berichtete, ist die Nachfrage groß, die Fördermittel für dieses Jahr sind bereits ausgeschöpft. 500 Euro gab es als Zuschuss für eine Photovoltaik-Anlage, 200 Euro für eine Steckersolaranlage. Auch wenn die Mittel inzwischen vergeben sind, will die Stadt den privaten Klimaschutz weiterhin fördern und fürs kommende Jahr 50 000 Euro im Haushalt dafür einplanen.

Für alle, die sich noch mit dem Gedanken tragen, eine Steckersolaranlage anzuschaffen, bieten die Stadt Kempen und die Verbraucherzentrale NRW nun am Donnerstag, 17. August, 18 Uhr, ein Online-Seminar zum Thema an. Martin Grampp, Energieberater für die Verbraucherzentrale, will die Teilnehmenden über Kosten, Anforderungen und Fördermöglichkeiten der privaten Photovoltaik-Module informieren und im Anschluss auch auf Fragen der Zuhörenden eingehen. Die Teilnahme am Online-Vortrag mit dem Titel „Strom vom Balkon“ ist kostenfrei und ohne Anmeldung möglich unter dem Link:

(biro)