Kempen: Tempo 30 erst ab Oktober?
Bahnstraße: Die Verwaltung hat in den Ferien Vorschläge für die St. Huberter Durchgangsstraße erarbeitet.
St. Hubert. Zum verkehrspolitischen Dauerbrenner hat sich die Bahnstraße in St. Hubert entwickelt. Der Protest einiger Anlieger, in der Tempo-30-Zone würde die Geschwindigkeit nicht eingehalten und falsch geparkt, hatte sich dann als Eigentor erwiesen. Ein Anlieger war deshalb bei der Bezirksregierung vorstellig geworden. Diese stellte nach Recherchen fest, dass die Bedingungen für eine Tempo-30-Zone nicht gegeben sind. Da drohte sogar Tempo 50.
Deshalb hat die Stadtverwaltung in den Sommerferien nach Lösungen gesucht und ihre Vorschläge für den Ordnungs- und Verkehrsausschuss am 9. September vorgelegt. "Tempo 30 zu halten geht nur, wenn wir, wie der Kreis Viersen es fordert, geschwindigkeitsreduzierende Maßnahmen umsetzen und die Vorfahrtsregelung ändern", sagt Erster Beigeordneter Hans Ferber auf WZ-Anfrage. Doch dies sei nicht sinnvoll, weil die vom Kreis geforderten Maßnahmen keine Verbesserung brächten, eine ansprechende Umsetzung zu teuer sei und der öffentliche Nahverkehr nicht mehr bedarfsgerecht durchgeführt werden könne. Ferber: "Die Bahnstraße ist eine Hauptzufahrtsstraße zum St. Huberter Ortskern und dient damit in erster Linie der Abwicklung des städtischen Verkehrs."
Deshalb, so der Beigeordnete, schlage die Verwaltung dem Ausschuss vor, Tempo 30 für den Bereich Bahnstraße aufzuheben. Das bedeutet, diese Zone beginnt erst an der Breite-/Benden-/Königsstraße. Unangetastet bleibt die Vorfahrtsregelung auf der Bahnstraße. Und auch die Parkregelung, "eine nur im Ausnahmefall zulässige geschwindigkeitsdämpfende Maßnahme", so Ferber, "kann bei Tempo 50 so bleiben". "Möglicherweise wird den Politikern die Entscheidung nicht leicht fallen", sagt Ferber. Aber eine ähnliche Regelung sei 2001 für das Wohngebiet Blumenviertel gefallen. Die Ausschusssitzung am Donnerstag beginnt um 18 Uhr im Ratssaal, Rathaus, Buttermarkt 1.