Lobberich: Darmzentrum wird aufgebaut

Krankenhaus: Es tut sich was in Lobberich– das ist die Botschaft von Geschäftsführer Jörg Schneider ein Jahr nach seinem Antritt.

Lobberich. Das Nettetaler Krankenhaus soll Darmzentrum werden. In den vergangenen Jahren seien bereits die technisch-medizinischen Voraussetzungen geschaffen worden, nun liegt das Augenmerk auf der Vernetzung von Fachärzten - sowohl im Krankenhaus als auch mit niedergelassenen Ärzten in der Region.

"Wir sind das einzige Haus im Kreis, das die Voraussetzungen für eine interdisziplinäre Behandlung erfüllen kann", sagt Geschäftsführer Jörg Schneider. Ziel sei die Zertifizierung zum anerkannten Darmzentrum im kommenden Jahr.

Ein Jahr nach seinem Antritt zog Geschäftsführer Schneider Bilanz und blickt in die Zukunft. Seine Botschaft: Es tut sich was im Städtischen Krankenhaus Nettetal. Schneider hatte im Juli 2009 seinen Dienst in Nettetal angetreten. Sein Vorgänger Immo Lenz hatte die Probezeit nicht überstanden. Er war Nachfolger von Herbert Wans gewesen, der 24Jahre lang, bis Mitte 2007, Leiter der Verwaltung war.

Im Krankenhaus stehen einige Baumaßnahmen an. Die ambulante Chemotherapie soll ab Ende des Jahres ausgebaut werden. "Die Nachfrage ist sehr groß. Derzeit steht nur ein Raum zur Verfügung", erklärt Schneider. Im Herbst soll die neue Cafeteria fertig werden; Kosten: 725000Euro. Zudem will das Krankenhaus - wie schon länger geplant - eine fünfte Etage für Büroräume aufstocken. Anfang 2011 sollen die Arbeiten beginnen. Bis Ende des kommenden Jahres will das Hospital auf digitales Röntgen umstellen.

"Wir sind trotz der schwierigen Rahmenbedingungen gut aufgestellt", sagt Schneider mit Blick auf allgemeine Probleme wie Gesundheitsfinanzierung, Ärztemangel und Pflegenotstand. In Nettetal will man dem mit einem konstruktiven Miteinander begegnen. Dazu gehört auch, das auf Wunsch der Mitarbeiter eingesetzte Klinische Ethik-Komitee.

Bei Hygiene-Fragen sieht Schneider das Hospital gut aufgestellt. Allerdings stellen die Infektionen mit antibiotika-resistenten Bakterien, MRSA genannt, zunehmend ein Problem dar. Die Zahl der Infektionen ist von 31 auf 38 im Jahr 2009 gestiegen. Ein Großteil der MRSA-Patienten komme bereits mit der Infektion ins Krankenhaus. In Nettetal würden alle Vorgaben des Robert-Koch-Instituts eingehalten, um den bestmöglichen Schutz zu gewährleisten, sagt Schneider.

Alle Beteiligten zeigten sich zufrieden mit der Bilanz von 2009. Nicht zuletzt auch wegen des guten Abschneidens bei einer Patienten-Befragung der AOK.