Ab Anfang 2011 könnten einige bestehende Käfige nicht mehr genutzt werden, weil dann eine neue EU-Norm für Pelzfarmen gilt. "Konkret heißt das", so Grünen-Fraktionsvorsitzender Guido Gahlings, "dass in den vorhandenen acht verschiedenen Käfigtypen bis zum 31. Dezember 2010 noch 15 991 Nerze gehalten werden können, ab dem 1. Januar 2011 nur noch 6462. Das ist in der ordnungsbehördlichen Erlaubnis durch das Kreisveterinäramt in allen Einzelheiten festgelegt." Ende 2011 gebe es aufgrund der deutschen Pelztierhaltungsverordnung weitere Verschärfungen. Gahlings: "Eine Erlaubnis muss auf dieser Basis vorher vom Betreiber der Farm neu beantragt werden. Die Anzahl der Tiere pro Käfigeinheit und damit der Profit wird sich weiter verringern."

Die Nettetaler Grünen bedauern, dass sich die Bundesregierung nicht zu einem Verbot der Pelztierfarmen wie in anderen EU-Staaten durchringen konnte. Jetzt hoffe man auf ein Ende der Farmen durch die Bestimmungen der Haltungsvorordnung.

So sei in einer abschließenden Umsetzungsstufe für jeden Nerz ein Wasserbecken von mindestens einem Quadratmeter und einer Wassertiefe von mindestens 30 Zentimeter vorgeschrieben. Ganz neue Farmen müssten dann gebaut werden.

Damit den Pelzfarmen generell die Grundlage entzogen wird, muss nach Überzeugung der Grünen die Nachfrage nach Pelz zurückgehen. Gahlings: "Für einen einzigen Nerzmantel müssen zum Beispiel 30 bis 60 Nerze unter tierquälerischen Bedingungen in engen Gitterkäfigen hausen und ihr kurzes Leben lassen." Pelz müsse aus der Mode kommen, "egal ob als Pelzmantel, als Innenfutter, Ärmel, Kragen oder Kapuze". sj