“Tour de Düsseldorf“ in Kempen Französische Oldtimer machen Station an der Kempener Burg

Kempen · (uwo) Parallel zum Düsseldorfer Frankreichfest startete am Samstag in der Landeshauptstadt eine Oldtimer-Rallye französischer Automobile. Die erste Station der Rundfahrt „Tour de Düsseldorf“ führte den Tross auch auf den Kempener Burgplatz, wo sich zahlreiche Liebhaber der farbenfrohen und teils exotisch daherkommenden „alten Schätzchen“ ein Stelldichein gaben.

Schätzchen von Peugeout, Renault bis Citroën kamen zur Burg. Das älteste Auto war ein Citroën aus dem Jahr 1924.

Foto: Ja/Reimann, Friedhelm (rei)

Die Teilnehmer nahmen die Zuschauer auf eine Zeitreise durch die Automobilindustrie mit. Erinnerungen kamen auf, wenn das ein oder andere Fabrikat schon einmal im Familienbesitz war. Während einige die Fahrzeuge im Vorbeifahren bewunderten, wollten besonders technikaffine Liebhaber einen genaueren Blick in die Vehikel werfen. Auch dafür blieb dem „savoir-vivre“ entsprechend ausreichend Zeit. Jan Söffing war vorbereitet. Sein Citroën Traction präsentierte für die interessierten Blicke mit geöffneten Motorhauben das 46-PS starke Herz seines Oldtimers, mit dem er auch Touren über 1000 Kilometer in Angriff nimmt. Sein über 100 Kilometer schnelles Fahrzeug rüstete er aus diesem Grund auch von einem Dreigang- auf ein Vierganggetriebe um. „Damit es auf der Autobahn nicht so dröhnt“, erklärte der Jurist aus Mettmann, den mit seinem Citroën etwas Besonderes verbindet: „Wir sind beide Baujahr 1954 und feiern alle zehn Jahre unseren runden Geburtstag zusammen.“ Sofern es möglich ist, bastelt er selbst an seinem Fahrzeug: „Dann tausche ich die Akten gegen den Blaumann. Das ist eine schöne Abwechslung“. Ersatzteile zu finden sei kein Problem. „Das ist mittlerweile eine milliardenschwere Industrie. Für meinen Citroën bekomme ich einen Rückspiegel schneller als für meinen BMW.“

Wolfgang Böhm präsentierte eines der ältesten Oldtimer. Sein Citroën HP5 C3 Cabrio stammt aus dem Jahr 1924, den er in Holland auf eine Messe in schlechtem Zustand ersteigerte. „Der Preis passte. Dann habe ich ihn in vier Jahren komplett neu aufgebaut“, sagte der Düsseldorfer, bevor er sich mit seinen 11 PS und 60 Kilometer Spitzengeschwindigkeit gemütlich auf die Weiterreise machte. Nicht nur das Alter seines Autos war ungewöhnlich. Mit gestreifter Hose, gestreifter Weste, Schnauzer und Baskenmütze war Böhm sicher ein aussichtsreicher Kandidat bei der Prämierung für das beste Outfit.

Aus Kronberg im Taunus nahm Martin Angermann mit seinem Peugeot 504 Cabrio aus der letzten Baureihe 1983 teil. Das zeitlose Design begeistert den Hessen, der neue Fahrzeuge einfach nur langweilig findet. Auch er schraubt selbst. Das kann bei seinem Fabrikat auch schon einmal ins Geld gehen: „Die Karosserie stammt von Pininfarina in Italien. Ersatzteile sind schonmal schwer zu kriegen und können durchaus sehr teuer sein.“