VSR-Gewässerschutz kommt nach Kempen Bürger können ihr Brunnenwasser untersuchen lassen

Kempen · Das Labormobil vom VSR-Gewässerschutz macht Halt in Kempen und untersucht Proben.

Heinz-Wilhelm Hülsmans und Milan Toups untersuchen die Brunnenwasserproben im Labormobil.

Foto: Anja Roth

(emy) Nachdem in diesem Jahr bereits 194 Brunnenbesitzer in Willich und Brüggen ihr Brunnenwasser zum Informationsstand mitbrachten, hält das Labormobil der gemeinnützigen Organisation VSR-Gewässerschutz auch in Kempen. „Leider stellten wir in 43 Wasserproben der privat genutzten Brunnen in Willich und Brüggen eine Überschreitung der Trinkwasserverordnung von 50 Milligramm pro Liter Nitrat fest“, sagt Vorstandsmitglied und Physiker Harald Gülzow. „Die Nitratbelastung im Brunnenwasser sinkt trotz vielen Auflagen zur Düngemenge und Düngezeitpunkt nicht so wie gehofft.“ Aus diesem Grund sei es auch in Kempen wichtig, das eigene Brunnenwasser untersuchen zu lassen. Das gelbe Labormobil hält am Montag, 12. August, von 11 bis 13 Uhr auf dem Buttermarkt.

Milan Toups führt die Grunduntersuchung von Nitrat-, Säure- und Salzgehalt für zwölf Euro im Labormobil durch. Nachdem das Analyseergebnis vorliegt, berät er die Brunnenbesitzer darüber, was dieses für die Nutzung des Wassers bedeutet.

Gegen eine zusätzliche Kostenbeteiligung können weitere Parameter analysiert werden. „Brunnenbesitzer erfahren durch diese ergänzenden Untersuchungen, ob das Wasser zum Gemüsegießen, zum Planschbecken Befüllen oder zum Trinken geeignet ist“, erklärt Toups. So könnten Gesundheitsrisiken durch verschmutztes Grundwasser vermieden werden.

Die ausführlichen Gutachten werden mit der Post zugesandt. Damit die Ergebnisse auch aussagefähig sind, rät Toups, zur Probenahme und zum Transport Mineralwasserflaschen zu nutzen. Besonders geeignet seien bis zum Rand gefüllte 0,5-Liter-Flaschen aus Kunststoff. „Durch die Messkampagne möchten wir Gartenbesitzer bei der Nutzung des Brunnenwassers unterstützen. Der Verbrauch des kostbaren Leitungswassers im Garten muss dringend gesenkt werden“, sagt Heinz Wilhelm Hülsmans. Er hilft Toups ehrenamtlich bei der Durchführung des Info-Stands.

Die Gewässerexperten stellten in den vergangenen Jahren nach eigenen Angaben fest, dass durch die Starkregenfälle die Bakterienbelastung zugenommen habe. Die Bakterien würden häufig durch undichte Deckel oder Brunnenschächte ins Wasser gespült. Eine weitere Gefahr würden im Untergrund liegende defekte Abwasserleitungen darstellen. In diesem Fall könne Abwasser ins Grundwasser eindringen. „Wir haben eine Checkliste vorbereitet und helfen den Brunnenbesitzern, bakteriologische Belastungen zu beseitigen, damit das Brunnenwasser vielseitiger einsetzbar ist“, erläutert Toups.

1980 entstand der VSR-Gewässerschutz als Zusammenschluss verschiedener Bürgerinitiativen und setzt sich seitdem für sauberes Wasser ein. Die Ergebnisse der Auswertungen und Recherchen sind im Internet zu finden unter:

(emy)