VSR-Gewässerschutz in Kempen Nitratwerte im Brunnenwasser zum Teil deutlich erhöht

Kempen · Das Labormobil des Vereins VSR-Gewässerschutz testete Brunnenwasser von 130 Gartenbesitzern.

Im Juli machte das Labormobil des Vereins VSR-Gewässerschutz Station in Kempen. Der Andrang war groß.

Im Juli machte das Labormobil des Vereins VSR-Gewässerschutz Station in Kempen. Der Andrang war groß.

Foto: Norbert Prümen

(biro) In Kempen und Umgebung ist der Nitratgehalt im Brunnenwasser teilweise sehr hoch. Das hat die Analyse des Vereins VSR-Gewässerschutz aus Geldern ergeben, der im Juli mit seinem Labormobil Station auf dem Kempener Buttermarkt gemacht hatte. 130 Gartenbesitzer gaben dort Proben ihres Brunnenwassers ab, um zu erfahren, wofür sie das Wasser nutzen können – beispielsweise zum Gießen der Blumen, zum Wässern von Obst und Gemüse, für die Befüllung von Teich oder Planschbecken. In 23 der privat genutzten Brunnen stellte der Verein eine Überschreitung der Trinkwasserverordnung von 50 Milligramm pro Liter (mg/l) Nitrat fest.

„Durch unsere Analysen erfahren wir, in welchen Orten besonders hohe Nitratwerte vorliegen“, so Milan Toups vom VSR-Gewässerschutz, der im Labormobil die ersten Untersuchungen durchführte. Wie der Verein nun mitteilte, bleiben die Nitratbelastungen nicht im oberflächennahen Grundwasser, sondern gelangen in immer tiefere Schichten. Nitrate, die heute im Brunnenwasser gefunden würden, könnten in einigen Jahren das Trinkwasser belasten.

Toups stellte in privaten Gartenbrunnen in Willich 158 Milligramm Nitrat pro Liter (mg/l), in Oedt 132 mg/l, in Kamperlings 88 mg/l, in Schmalbroich 97 mg/l, in St. Hubert 128 mg/l und in Tönisberg 74 mg/l fest. „Das bedeutet Einschränkungen für die Nutzung im Garten. Die Brunnenbesitzer können dann mit dem Wasser nicht mehr den Gartenteich befüllen, weil es sonst zu einem starken Algenwachstum kommt. Das schadet der Artenvielfalt im naturnahen Teich. Bei über 100 mg/l Nitrat im Gießwasser kommt es auch zur Nitratanreicherung im Gemüse“, so der Verein weiter. Die Ergebnisse zeigten, dass es wichtig sei, das Brunnenwasser alle drei Jahre untersuchen zu lassen, da sich die Nitratbelastungen veränderten.

Brunnenbesitzer, die den Termin auf dem Buttermarkt verpasst haben, können dem VSR-Gewässerschutz noch bis Ende November eine Wasserprobe mit der Post zusenden. Mehr dazu steht auf der Internetseite des Vereins unter:

(biro)