Landes-Ehrenpreise Drei Auszeichnungen für solides Kempener Handwerk

Kempen/Düsseldorf. · Preise gab es für Metzgerei Gerlach, die Cafés Amberg und Poeth.

 Ministerin Ursula Heinen-Esser (Mitte) gratuliert den ausgezeichneten Kempener Handwerksbetrieben mit (von links) Inge Gerlach, Margarethe Poeth, Andreas Amberg, Heinrich Poeth, Klaus Gerlach und Katja Amberg.

Ministerin Ursula Heinen-Esser (Mitte) gratuliert den ausgezeichneten Kempener Handwerksbetrieben mit (von links) Inge Gerlach, Margarethe Poeth, Andreas Amberg, Heinrich Poeth, Klaus Gerlach und Katja Amberg.

Foto: Axel Küppers

Gleich drei Kempener Handwerksbetriebe sind bei der „Meister.Werk.NRW“ ausgezeichnet worden. Im Düsseldorfer Maxhaus nahmen Andreas Amberg, Klaus Gerlach und Heinrich Poeth von NRW-Ministerin Ursula Heinen-Esser ihre Urkunden entgegen. Das Land ehrt jährlich die besten kleineren und mittleren Handwerksbetriebe im Lebensmittelbereich und unterstützt deren Bemühen um Qualität, gute Ausbildung und Nähe zum Kunden.

Genau diese Kriterien waren ausschlaggebend, dass mit den Konditormeistern Amberg und Poeth sowie Metzgermeister Gerlach drei leistungsfähige Betriebe aus der Thomasstadt geehrt wurden, die bereits seit Generationen für „ehrliches Handwerk“ und „Liebe zum Lebensmittel“ stehen, wie die Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz es formulierte.

Klaus Gerlach wurde dabei die Ehre zuteil, sich vor den Vertretern der knapp 100 ausgezeichneten Handwerksbetrieben aus ganz NRW und geladenen Ehrengästen im Namen seiner Fleischerzunft und der Innungen für die Unterstützung von NRW und angeschlossenen Verbänden zu bedanken. Der 58-Jährige, der vor 30 Jahren die Metzgerei von seinen Eltern Kurt und Tilli übernommen hat, legte aber auch den Finger in Wunden. Das viel zitierte Metzgersterben käme nicht von ungefähr, so Gerlach. Und in der heutigen Zeit sei es kaum noch möglich, geeigneten Nachwuchs zu finden oder die nächste Generation für das Handwerk zu begeistern. „Sie können deshalb ruhig noch ein Schüppchen drauflegen bei der Unterstützung“, sagte Gerlach mit Blick auf die Ministerin. Applaus aus der Runde aus Bäckern, Konditoren, Fleischern und Brauern.

An die faszinierenden Berufe Bäcker und Konditor heranführen

Insbesondere wegen seiner Anstrengungen, junge Menschen an den „faszinierenden Beruf des Bäckers oder Konditors“ heranzuführen, wurde Heinrich Poeth erneut ausgezeichnet. Dabei geht der 53-Jährige ungewöhnliche Wege und nutzt die Sozialen Netzwerke: Seine Konditorin Lara Theisen bewirbt sich zurzeit, wie bereits berichtet, für den Handwerkskalender „Germany‘s Power People 2020“. „Bitte auf der entsprechenden Seite für Lara voten“, wirbt der St. Huberter. Das Backen war indes schon lange vor dem Internet die Leidenschaft von Poeth. Seit 400 Jahren und elf Generationen steht der Betrieb für solides Backhandwerk. Poeth beschäftigt heute 30 Mitarbeiter und bedient die drei Säulen Bäckerei, Konditorei und Café.

Dafür steht auch Andreas Amberg. Der 44-Jährige, dessen Ehefrau Katja ebenfalls Konditormeisterin ist, stellt seit fast zwei Jahrzehnten regelmäßig die prüfungsbesten Lehrlinge der Handwerkskammer Krefeld. Neben dem Stammsitz, dem Café am Ring am Peterturm, betreibt Amberg in der Altstadt eine Confiserie. Amberg steht in zweiter Generation seit mehr als 40 Jahren für fantasievolle Kempener Back- und Konditor-Tradition.

Dass das Wort Tradition keine leere Hülse für den Kempener ist, zeigt die Thomas-Praline, die Andreas Amberg vor zwölf Jahren mit der benachbarten Destillerie Goertsches entwickelt hat. Sie ist benannt nach dem großen Sohn der Stadt, dem mittelalterlichen Mystiker Thomas a Kempis. Red