Kempener Hospital: Ein Träger in Sicht?
Ralf Barian verbreitete beim Förderkreis Zuversicht in Sachen Investor.
Kempen. „Ende Oktober wollen wir eine tragfähige Lösung präsentieren.“ Das sagte Karl Hensel, Aufsichtsratsvorsitzender der Hospital GmbH, am 20. Oktober unserer Redaktion — mit Blick auf die Verhandlungen mit Investoren für das finanziell angeschlagene Krankenhaus. Daraus wurde nichts. Mittlerweile wird der Zeitrahmen für den Abschluss der Verhandlungen etwas weiter gespannt.
„Wir sind zuversichtlich, noch in diesem Jahr die Gespräche erfolgreich zum Abschluss zu bringen.“ Das sagte der kommissarische Geschäftsführer Ralf Barian am Dienstagabend bei der Jahreshauptversammlung des Freundes- und Förderkreises der Hospital-Stiftung. Karl Weckes, Schatzmeister des Vereins, spekulierte nach Barians Aussagen, dass man zu Weihnachten mit einer Bescherung rechnen könnte.
Barian stellte sich den Fragen der gut 50 Freunde und Förderer — als einziger aus der Führung des Hauses. Sowohl Karl Hensel als auch die beiden Vorsitzenden des Stiftungs-Kuratoriums, Propst Thomas Eicker und Bürgermeister Volker Rübo, nahmen nicht teil.
Beim Vorstand des Fördervereins kam das nicht gut an: „Meine Damen und Herren, Sie sehen, dass die Herren, die Sie erwartet haben, nicht da sind“, sagte die Vorsitzende Angelika Thiel-Hedderich in ihrer Begrüßung.
Sie warb um Unterstützung für das krisengeschüttelte Hospital: „Bleiben Sie dem Krankenhaus treu. Ich kann von unserem Haus nur das Beste sagen.“ Die „ketzerischen Äußerungen“ der vergangenen Wochen richteten nur Schaden an. „Dies ist eindeutig nicht in unserem Interesse.“
„Wichtig ist mir, darauf hinzuweisen, dass wir dringend mehr Unterstützung aus der Kempener Ärzteschaft benötigen“, sagte die Vorsitzende. Es würden zu wenige Patienten von den niedergelassenen Kollegen ins Kempener Krankenhaus überwiesen. In diesem Zusammenhang sprach Ralf Barian von „mangelnder Kommunikation in der Vergangenheit“. Dies sei einer der Fehler, die zur misslichen Lage geführt hätten.
Barian könne nicht verstehen, warum das Hospital von den niedergelassenen Ärzten nicht angenommen wird, da die Leistung gut sei. Durch „intensive Gespräche“ sollen die Probleme aber beseitigt werden. Eine Verbesserung des Verhältnisses brauche allerdings Zeit.
Zu den Verhandlungen mit möglichen Trägern für das Hospital erklärte Barian, dass so eine Entscheidung nicht von heute auf morgen getroffen werden kann: „Diese Verhandlungen sind wesentlich komplexer, als wir uns das vorgestellt haben.“ Die möglichen Investoren führten eine „harte Risikobewertung“ durch. „Das dauert seine Zeit.“ Diesen Verfahren müsse sich das Krankenhaus aber stellen. „Denn eins steht fest: Nur mit einem Partner gibt es eine Perspektive.“