Neuer Kindergarten Kempens Kita-Blaupause aus Gelsenkirchen

St. Hubert · Um mehr Kita-Plätze zu schaffen, muss in Kempen eine Menge passieren – los geht es auf einem Grundstück an der Bendenstraße.

Vertreter der Stadtverwaltung erklärten am Montag die Pläne für eine neue Kita auf dem künftigen Bauplatz an der Bendenstraße. Im Hintergrund sind Park- und Spielplatz sowie die Kita Bärenstark.

Foto: WZ/Tobias Klingen

Zwei Kita-Neubauten sind für Kempen beschlossen, drei sollten es bestenfalls werden und bei einem Projekt wird es nun konkret. An der Bendenstraße in St. Hubert wird die Stadt Kempen damit beginnen, den Projekt-Stau in Sachen Kindertagesstätten aufzulösen. Auf dem vorgesehenen Grundstück neben Park- und Spielplatz sowie der bestehenden Kita Bärenstark präsentierte die Stadtspitze am Montag Details zum Projekt.

„Der Architektenauftrag ist vergeben. Wir steigen jetzt konkret ins Projekt ein“, so Torsten Schröder, Technischer Beigeordneter. Entschieden haben sich das Bau- und Jugenddezernat für eine Kita-Blaupause aus Gelsenkirchen. Dort steht bereits eine Kindertagesstätte, die nun als eine Art Vorlage für den Bau in St. Hubert dient. Entstehen soll ein sechsgruppiger Kindergarten. Die sechs Gruppen sollen sich auf zwei Etagen verteilen. Dazu sollen entsprechende Essens- und Versammlungsräume geschaffen werden.

Wie berichtet, hatte sich die Stadt Kempen Einrichtungen in Gelsenkirchen und Leverkusen angeschaut.Entschieden hat man sich nun letztlich für das Projekt im Ruhrgebiet und eben jenen Architekten. „Dieses Modell hat zum einen den Vorteil, dass wir bei den Architektenleistungen kostengünstiger unterwegs sein werden“, so Schröder. „Denn der Architekt hat das Gebäude ja so schon einmal errichtet.“ Zweiter Vorteil sei die Tatsache, dass die Kita in Gelsenkirchen bereits einen Praxistest vollzieht. „Die Erfahrungen dort sind prima. Und wir können dann in Kempen auch noch die Kleinigkeiten anders machen, die dort vielleicht nicht so gut funktionieren.“

Noch in diesem Jahr möchte Torsten Schröder den Bauantrag für das etwa fünf Millionen Euro teure Projekt stellen, so dass Anfang 2021 mit dem Bau begonnen werden kann. Die so ersehnte Fertigstellung bis zum Sommer 2021 kann die Stadt aber nicht realisieren. Frühestens Ende 2021 sei an einen Abschluss zu denken – eher Anfang 2022, so der Dezernent.

Wenn der neue Kindergarten fertig ist, werden drei Gruppen aus der benachbarten Kita Bärenstark in den Neubau ziehen. Ebenso werden drei neue Gruppen gebildet. Wie berichtet, ist das Bärenstark-Gebäude nicht mehr langfristig zu erhalten. Auf dem Grundstück will die Stadt möglicherweise einen weiteren Neubau errichten. Die nun in Gelsenkirchen gekaufte Blaupause würde auch auf das Bärenstark-Grundstück passen. „Das ist aber noch Zukunftsmusik“, so Torsten Schröder.

Beschlossen ist auch bereits, dass am Schmeddersweg in Kempen eine neue Kindertagesstätte entstehen soll. Auch für diesen Standort käme das Gelsenkirchener Modell infrage. Eine Option, die laut Verwaltung „ihren Charme hat“. Allerdings wolle man zunächst im Projekt an der Bendenstraße vorankommen, bevor man im Kempener Westen die nächste Baustelle eröffnet.

Zurück zur Bendenstraße: Das nun ausgewählte Modell, das seit 2014 in Gelsenkirchen steht, hat nach Angaben von Dezernent Schröder noch einen besonderen Clou. „Wenn es eines Tages mal so sein sollte, dass wieder weniger Kita-Plätze nötig sind, kann man das Gebäude problemlos einer anderen Nutzung zuführen.“ Eine Art Modulsystem mache einen Umbau zur Wohnnutzung möglich. In den Architektenplanungen sei von Seniorenwohnungen die Rede. „Aus unserer Sicht ist bei den Planungen also an alles gedacht worden“, sagt Torsten Schröder.