Kempen Kempens Mühle braucht neue Flügel
Die Holzelemente des Wahrzeichens können nach dem Sturmschaden nicht mehr repariert werden. Außerdem weist der Altstadt-Flüsterer auf eine bemerkenswerte Ausstellung im Rathaus-Foyer hin.
Kempen. Im Moment steht sie etwas traurig da, die Mühle am Hessenring. Leider wird das wohl auch noch einige Zeit so bleiben. „Es werden wohl neue Flügel werden“, sagt Gudrun Holzmann vom Hochbauamt der Stadt. Und bis die fertig sind, wird noch einige Zeit vergehen. Es müssen erst Stämme aus einem Holz besorgt werden, das besonders witterungsfest ist. Dazu soll auch ein Mühlenbauer befragt werden. Die Arbeiten durch die Firma Klinkenberg aus Tönisberg können deshalb voraussichtlich erst im Sommer beginnen. Die Zimmerleute kennen sich mit der alten Technik gut aus, haben auch bereits die Bockwindmühle in Tönisberg in Schuss gehalten. Zurück zum Kempener Denkmal: Schon am Altweiber-Donnerstag war der nach oben gerichtete Flügel der Mühle vom Sturm stark beschädigt worden. Da man schon damals befürchtete, dass auch die übrigen drei Flügel beschädigt sind, wurden diese ebenfalls abgebaut. Diese Befürchtung hatte sich dann bestätigt: Es fanden sich gleich mehrere morsche Stellen im Holz. Und nun müssen sich die Kempener noch einige Zeit gedulden, bis die altehrwürdige Mühle mit neuen Flügeln versehen wird.
Werfen wir kurz einen Blick zurück auf das vergangene Wochenende. An diesem gab es in der Altstadt gleich zwei Klassentreffen. Im Haus Ercklentz trafen sich ehemalige Schülerinnen der früheren katholischen Mädchenschule. Die Damen des Geburtsjahrgangs 1944/45 feierten ein fröhliches Wiedersehen. Sie wurden 1959 aus der Schule entlassen und trafen sich letzmalig vor sechs Jahren. Alles lief reibungslos. Ein kleines Missverständnis gab es mit Blick auf den Fototermin mit der WZ. Organisatorin Uschi Werner konnte aber kurzerhand noch arrangieren, dass WZ-Fotografen-Legende Friedhelm Reimann die Damen noch rechtzeitig ablichten konnte.
Altstadt-Geflüster
Die Herren der Zunft trafen sich ebenfalls am vergangenen Wochenende im Burg-Café. Dort gab es ein Wiedersehen der „Jungs“, die 1951 die ehemalige Volksschule (heute Martin-Schule) verlassen hatten. Nach Kaffee und Kuchen gab es noch einen Stadtrundgang. Alle Teilnehmer erlebten einen schönen Tag.
Auf eine bemerkenswerte Ausstellung dürfen sich die Kempener freuen. Vom 18. Mai bis 5. Juni gibt es im Foyer des Rathauses die Fotoschau „Ankommen — in Deutschland. Einen Platz finden, seinen Platz finden in Kempen oder Krefeld — oder anderswo in diesem Land“. Zu sehen sind Fotos aus zwei Projekten, die unter Federführung des Kempeners Paul Maaßen entstanden sind. Zum einen geht es um Werke aus dem Jahr 2008. Damals sind im Rahmen des Projektes „Mein Platz in Kempen“ 54 Porträts von Kempenern mit Migrationshintergrund entstanden — sie hatten sich jeweils an „ihrem“ Platz in der Thomasstadt fotografieren lassen. Die Ausstellung wurde schon an vielen Orten gezeigt, auch in der französischen Partnerstadt Wambrechies. Ergänzt werden die Motive von Kempenern durch Bilder aus einem Projekt, das im Frühjahr 2016 in Kooperation mit der Krefelder VHS und der Westdeutschen Zeitung entstanden ist: „Angekommen in Krefeld — 20 Faces, 20 Stories“. Darin geht es um großformatige Porträts von Flüchtlingen, die zwar angekommen sind, aber ihren Platz in der Gesellschaft noch nicht gefunden haben. Im Zeitraum der kostenlosen Ausstellung im Rathaus-Foyer gibt es am 21. Mai zudem das „Fest der Kulturen“ in der Altstadt. Darüber wird die Stadt in der kommenden Woche in einer Pressekonferenz informieren.
Woll-Art verabschiedet sich aus Kempen. Dorothee Zäske aus Vorst, die vor zwei jahren das Ladenlokal für „Wolle, Knöpfe und mehr“ an der Ellenstraße 7 bezogen hat, macht ein Jahr früher Schluss als ursprünglich geplant. Schluss ist deshalb, weil „ich aufhören und mich mehr um meine Gesundheit kümmern möchte und muss“. Woll-Art wird nicht weitergeführt. „Electra Jarren“, das bekannte Haushalts- und Elektrofachgeschäft, wird, sagt Zäske, im August von der Ellenstraße 15 in die freiwerdenden Räumlichkeiten in Hausnummer 7 ziehen. Dorothee Zäske, die für viele Kundinnen aus der Stadt und Umgebung ein Anlaufpunkt für dieses boomende Hobby war, ist „traurig. Ich habe das gern gemacht. Ich werde meine Kunden vermissen“. Bis in den Juni hinein wird sie noch im Laden sein — „solange noch Ware da ist“.