Kendel-Geflüster: Frohsinn lässt Kyrill vergessen

Dem Wetter-Orkan folgt in St. Hubert der närrische Orkan: Alles rüstet sich für den Straßenkarneval.

St. Hubert. Kyrill und Karneval - diese beiden Themen beschäftigen die St. Huberter. Der eine, Kyrill, hat auch am Kendel Verwüstung angerichtet. Das jecke Brauchtum hingegen entschädigt für die ganzen Unannehmlichkeiten, zumal das Kempener Prinzenpaar Theo I. und Karin I. erstmals aus St. Hubert kommt.

Doch zunächst zu Kyrill. Der hat u.a. einen der zehn Pappelriesen an der Ex-Sargfabrik Wirichs gerissen, an der Bahnstraße zwischen den Häusern 60 und 62 eine zehn Meter lange und zwei Meter hohe Mauer umgepustet, Weidenzäune gefällt, Kopfweiden an Nachtigall zerrissen, in der Kurve Breite/Orbroicher Straße einen Anbau demoliert und auf der Kö eine Riesentanne aufs Quelle-Dach knallen lassen. Im Kendel-Park steht die Info-Tafel wieder windschief, die Straßengemeinschaft West hat sie provisorisch befestigt. Beim Haus Bahnstraße 80 des Lokals Francki’s nutzt der Besitzer die Gelegenheit, vor Kyrill II komplett neu decken zu lassen. Dann regnet’s wenigstens nicht ins Bier . . .

Dafür schlägt der närrische Kendel-Orkan seinen meteorolischen Kontrahenten um Längen! Am Markt sind beispielsweise schon die Schaufenster von Poeth, Hoenen oder Driesch geschmückt. Eine Ecke weiter hat Harry Sontrop sein Foto-Style-Fenster an der Breite Straße 1 mit dem Konterfei der Tollitäten geschmückt. Der 53-Jährige stand selbst 33 Jahre auf der Bühne und ging seinerzeit mit Udo Schiefner in die Bütt.

Blickfang ist aber vor allem die prächtige Prinzenburg an der Orbroicher Straße 41 mit dem prägnanten Spruch "St. Hubert statt Kempen" sowie die drei Ortseingangs-Schilder, die Thomas Jenkes im Auftrag des Werberings närrisch gestaltet hat.

Theo und Karin kommen aus der närrischen Straßengemeinschaft Heideröslein. Die legt übermorgen und am Samstag los mit ihren Sitzungen, jeweils 19.11 Uhr im Forum. Für Freitag gibt’s noch einige Karten, Info Ruf 02152 / 6638.

Der Nachwuchs ist eher bei der KJG im Marienheim närrisch aufgehoben. Am 9. (11-14-Jährige), 17.2. (Jüngere) sowie am hüpperschen Altweibertag 20.2. (Jugendliche) geht dort die jecke Post ab.

Voll wie an Heiligabend dürfte die Hubertuskirche am 11. Februar ab 10 Uhr während der Narrenmesse sein. Weihbischof Karl Borsch, ein Hüpperscher, liest sie mit Pfarrer Pero Stanusic. Wer will, darf in Kostüm in die Kirche - besonders Kinder natürlich. Nach dem Gebet reicht der Kindergarten St. Raphael Kuchen.

Auch die kleinen Prinzen haben Wurzeln in St. Hubert: Krefelds Kinderprinzessin Johanna I. Jentges (9) kommt aus Hüls und hat ihr zweites Zuhause auf der Bendenstraße. Dort wohnen Opa Männ Schouren und Oma Christel, die Eltern von Mama Roswitha. Die Verbundenheit nach St. Hubert ist bei Johannas Adjutant Jan Lukas nicht geringer. Denn sein Opa heißt Gottfried Küsters, auch ein Kendel-Urgestein.

Zwei erfreuliche Nachrichten in Sachen Einzelhandel: Bei Brückers-Harmuth an der Hauptstraße 13 eröffnet in den beiden Ladenlokalen im März ein Textilgeschäft. Gabi Langhans und Gabi Faets bieten Modisches für Sie und Ihn. Zuvor gaben sich dort die Raumausstatter Schmidt und Fischer sowie Fashion-Petra van de Paas die Klinke in die Hand. Und: Blumen-Lust an Benden. Doris Lust eröffnet am 11. Februar im sanierten Prickenhaus an der Bendenstraße 1 ihr Blumenlädchen. "Ich gehe auf die romantische Schiene", freut sich die 55-jährige Floristin aus Kempen.

Nach viel Ärger mit Müll sind die Altkleider-Container auf dem Parkplatz Bendenstraße neben Kindergarten Bärenstark und Feuerwache nun verschwunden. Nicht schlimm. Denn die nächsten Kleidercontainer sind nicht fern, zum Beispiel an der Ecke Aldekerker Straße/Haag oder am Marienheim.

Es schlängelt sich: Ganz neue Erfahrungen im Bürgermeister-Amt an der Königsstraße 13. Die Service-Stelle der Stadt hat seit Anfang 2007 nur noch donnerstags geöffnet. Was dazu führt, dass Nutzer sich schon mal einreihen müssen, wenn beispielsweise Dinge wie Fischerei-Ausweise ausgestellt werden müssen.

Morgen dürfte die Service-Stelle aus den Nähten platzen. Denn dort gibt es Tickets à 15 Euro für die Musical-Mix-Tour am 18. März, 17 Uhr, im Forum. Unter anderem wirken mit Gerry Rissel, der Spatz vom Niederrhein, sowie die ukrainische Sopranistin Mariya Kats. Info Ruf 0203 / 879 68 57.

Obacht am westlichen Ortsausgang Richtung Voesch. Ein Engpass für Autofahrer an der Aldekerker Straße, Höhe Hunsbrückstraße. Dort rattert der Minibagger der Straßenbaufirma Beine. Wegen eines Neubaus müssen die Anschlüsse gelegt werden.

"Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin", skandiert Christiane Parlings mit Blick auf den ersten Ökumenischen Kirchentag 28. Mai-1. Juni. Bis 5. Februar nimmt die Gemeinde-Referentin unter 02152 / 555 775 noch Anmeldungen von begeisterungsfähigen Jugendlichen entgegen.

Die alte Gärtnerei Lemke zwischen Sittertzhof und Degelsheide wird Bauland. Es sollen drei anderthalbgeschossige Einfamilienhäuser entstehen. Die Erschließung erfolgt vom Wendehammer Sittertzhof. Anwohner Kurt Romba regte im Planungsausschuss Erschließung von der Degelsheide an, was die Technische Beigeordnete Susanne Fritzsche abwies: "Ökologisch fatal."

Der Beat-Abend war nicht so fröhlich wie seine Vorgänger: Krankenwagen, Schnapsleichen, Randale, Diebstähle - alles andere als lustig war’s teilweise, was da so im und ums Marienheim abging.