Kempen Kinder feilschen um guten Preis
Schon Tradition hat der Trödelmarkt des Kinderschutzbundes für junge Händler am Samstag nach dem Beginn der Sommerferien.
Kaum haben Daniel und Lucas ihre Kisten und Kartons mit dem Playmobil auf den Tapeziertisch gewuchtet, da bleiben auch schon die ersten potenziellen Käufer stehen. Die große Pyramide, das Kolosseum, die Feuerwehr und die durchsichtigen Kisten, in denen unzählige weitere Figuren und Zubehör liegen, ziehen magisch an.
„Playmobil ist klasse, aber auch sehr teuer, wenn man es neu kauft. Auf den Trödelmärkten kann man dagegen manches Schnäppchen machen“, bemerkt Ulrike Schmidt, deren wachsame Augen sofort entdeckt haben, dass die Pyramide, die sie in Betracht zieht, auch am gegenüberliegenden Tisch zum Verkauf angeboten wird. Jan möchte 15 Euro. „Ich habe die Pyramide selber für 30 Euro mal auf einem Trödelmarkt gekauft“, erzählt der Zwölfjährige, der daheim kräftig entrümpelt hat. Vom Kinderschlagzeug bis zu Pixibüchern für 20 Cent reicht die Palette bei ihm.
Der Buttermarkt hat sich in eine Meile der jungen Händler verwandelt. Der jährliche Kindertrödelmarkt vom Kinderschutzbund (KSB) Kempen steht an. Dutzende von jungen Verkäufern nutzen die Gelegenheit. Was aus den heimischen Kinderzimmern ausrangiert worden ist oder seit Jahren ein einsames Dasein in Kellern, Garagen und auf Dachböden fristet, findet sich auf dem Buttermarkt wieder und weckt das Interesse der Kauflustigen. „Es sind eindeutig mehr Händler vor Ort als im vorigen Jahr“, freut sich die Geschäftsstellenleiterin des Kinderschutzbundes, Margret Terhoeven, über die gute Annahme. Wobei der KSB selbst mit seinem Secondhandgeschäft „Das Lädchen“ vor Ort ist und jede Menge Kinderkleidung im Gepäck hat.
Der frühe Vogel fängt den Wurm, heißt ein Sprichwort. Beim Kindertrödel bedeutet das, er hat die Auswahl. Das stellen viele Besucher auf dem Buttermarkt fest. Schon am frühen Morgen präsentiert sich der Kindertrödelmarkt als Anziehungspunkt. Hunderte von Besuchern wandern entlang der Stände und halten die Augen offen, um ihre ganz persönlichen Schnäppchen zu machen.
Unter den Platanen summt und brummt es. Auf aufgebauten Tapeziertischen und mitgebrachten Decken stapeln sich Sportzubehör, Gesellschaftsspiele, Bücher, Plüschtiere, Puppen, Elektrospielzeug, Hüpfbälle und Outdoorspiele. Fahrräder stehen zwischen aufgeklappten Wäscheständern voller Kinderbekleidung und Laufställen mit Babyzubehör.
Vor dem Martins-Denkmal leuchtet es in Rosa. Ein großes Barbie-Puppenhaus samt weiterem Zubehör wartet auf einen Käufer. An den Tischen wird begutachtet, gefeilscht und eingekauft. Passen Kleid oder Jeans auch wirklich — ein etwas schwieriges Unterfangen, wenn man sie nicht anprobieren kann? Sind alle Spielfiguren im Paket enthalten? Funktioniert das ferngesteuerte Auto? Gibt es Massenrabatt bei der Abnahme von mehreren Büchern? Überall herrscht rege Betriebsamkeit. „Wir haben schon erste Einnahmen getätigt“, freuen sich Ida und Ela, die zwischen Webrahmen, Ponyhof sowie jeder Menge Bücher und Gesellschaftsspielen sitzen.
Während die Waren abnehmen, füllen sich bei den Besuchern die Taschen. Die Schnäppchen sind auf dem Weg in ein neues Kinderzimmer und die jungen Händler freuen sich über gut gefüllte Kassen zu Ferienbeginn.