Brauchtum Kinderreporter: Was machst du im Sommer, Nikolaus?

Die Kinderreporter Bosse, Konrad, Emil und Wilhelm haben dem Heiligen Mann kurz vor seinem Namenstag Fragen gestellt.

Foto: Kurt Lübke

Kempen. Ein wenig Aufregung ist Konrad ,Bosse, Emil und Wilhelm anzumerken. Sie rutschen unruhig auf den Stühlen hin und her, reden und kichern — doch als das Glöckchen erklingt, wird es still. Die zwei Grundschüler und zwei Kindergartenkinder sind als Kinderreporter für die WZ im Einsatz und warten auf ihren Interview-Partner. Der ist in diesen Tagen sehr beschäftigt. Trotzdem hat er sich für sie Zeit genommen: der Nikolaus.

Im vollen Ornat mit seinem goldenen Buch in der Hand steht er in der Tür und begrüßt die Kinder mit einem Gedicht. Aber bevor die jungen Reporter ihre Fragen stellen dürfen, möchte der Nikolaus selbst etwas wissen. Woran erkennt man den Heiligen Mann eigentlich? „An Bischofsstab und Bischofsmütze“. Die Antwort ist kein Problem für die Kinder. Bosse weiß sogar, dass die Mütze Mitra heißt.

Die ersten Hemmungen sind schnell abgebaut, die Kinder legen los. Konrad (6), Bosse (6), Emil (4) und Wilhelm (4) hatten sich schon vorher Fragen überlegt — die beiden Großen haben sie sogar auf Kärtchen geschrieben und tragen sie vor. „Wo wohnst du?“, würde Bosse gern wissen. „Der Bischof Nikolaus kommt aus Myra in Kleinasien. Das ist in der heutigen Türkei“, erklärt er. Aber er selber wohne in Kempen. Für die Kinder ist das einleuchtend. „Hast du eine Frau?“ will Konrad wissen. Ja, die hat er, erklärt der Nikolaus.

Und die hilft ihm auch sehr fleißig und kocht für ihn. „Was isst du denn gerne?“ Kartoffelsalat, Rot- und Weißkohl, erzählt der Nikolaus. „Wie viele Helfer habe du?“, fragt Konrad. Manchmal ist der Kempener Nikolaus mit drei Helfern unterwegs: Knecht Ruprecht gibt es da, einen Musiker und einen Engel.

Wilhelm muss auf das goldene Buch zu sprechen kommen, das so viele Dinge über die Kinder beinhaltet. „Woher weißt du das alles?“ „Das schreibt mir Knecht Ruprecht hinein“, sagt der Nikolaus. Die meisten Kinder, zu denen er kommt, seien sehr lieb. „Es steht auch drin, dass sie mit den Geschwistern zanken oder das Zimmer nicht gut aufräumen. Aber meistens steht da viel Gutes und Nettes.“

„Was machst du im Sommer?“, fragt Emil. Ganz normale Sachen, wie andere Leute auch, erklärt Nikolaus. „Ich gehe spazieren, mache Sport.“ „Gehst du auch Schwimmen?“ hakt Konrad nach. „Ja.“ Den roten Mantel und die Bischofsmütze trage er im Sommer natürlich nicht. „Dann trage ich Sachen, wie alle anderen auch.“

Bei einer Frage muss Nikolaus dann aber passen. „Wie schnell ist dein Schlitten?“ fragt Bosse. Aber die Sache mit dem Schlitten ist für einen niederrheinischen Nikolaus nicht so einfach. „Es liegt ja kein Schnee“, sagt er mit Blick aus dem Fenster. „Da komme ich lieber mit dem Auto.“