Klangwelten im Kunstraum

Mit Sándor Szombatis Arbeit fällt im Ausstellungsraum des Kulturforums vorerst der letzte Vorhang.

Kempen. Wer am Sonntag zur Eröffnung den Kunstraum Kempen im Kulturforum Franziskanerkloster betritt, bekommt was auf die Ohren. Eine faszinierende Klanginstallation des gebürtigen Ungarn Sándor Szombati (1951-2006) entführt den Besucher in eine Welt ungewöhnlicher Töne.

Der zuletzt in Kempen lebende Sador Szombati (Foto) ist nach 33 Künstlern der vorerst letzte, dessen Arbeit im Kunstraum ausgestellt wird. "Wir halten es einfach für das beste, dem Raum und auch den Kunstschaffenden eine Kreativpause zu verordnen. Die Gestaltungsfläche, die der Platz vorgibt, produzierte immer wieder die gleichen Ideen", erklärt Museumsleiterin Elisabeth Friese.

Das Konzept, jungen modernen Künstlern aus der Region in einem bestimmten Raum eine Ausstellungsmöglichkeit zu geben, wurde Anfang der 90er-Jahre von Frieses Vorgängerin Vera Lüpkes ins Leben gerufen.

Bei der Installation hängen an zwei Seiten eines Eisengestells jeweils sieben an langem Draht befestigte Steine. Durch Anstoßen streichen die Steine mit kleinen Bleigewichten über am Boden gespannte Gitarrenseiten, wodurch Töne erzeugt werden.

Friese hat mit den Klangwelten ein Wunschprojekt realisiert. "Der Künstler war bereits 1995/96 mit der Konstruktion im Kunstraum zu sehen und wir waren uns direkt sympathisch."

Doch die Installation des Objektes war auch mit einiger Sisyphusarbeit verbunden, wie Witwe Jutta Hetges berichtet: "Seit damals wurde die Anlage nicht mehr aufgebaut und ich musste im Duisburger Atelier meines Mannes erst einmal alle Einzelteile zusammen suchen." Ausstellungstechniker Matthias Sandmann hat alles zu einem stimmigen Ganzen geformt.

Was mit dem Raum geschieht, steht noch in den Sternen. Vielleicht werden Stücke aus dem Mittelalter ausgestellt. Bis dahin ist aber erst mal moderne Kunst angesagt. Eröffnung ist Sonntag um 11.15 Uhr. Dabei spielen die Söhne des Verstorbenen, János und Tibor Szombati, auf der Violine Stücke von Béla Bartók.