Klosterhof-Eröffnung: „Deutliche Verbesserung“

Viele hatten am Freitag eine Meinung zum Klosterhof. Einige finden ihn „schön“, andere „zu protzig“. Am Samstag werden die Geschäfte eröffnet.

Foto: Kurt Lübke

Kempen. Wenn am Samstagvormittag um 10.00 Uhr die Geschäfte im und um den Klosterhof eröffnen, wird das zahlreiche Besucher von Nah und Fern anlocken. Fast auf den Tag genau zwei Jahre nach dem Abrissbeginn des ehemaligen Kreis- und Polizeigebäudes wird am Samstag an selber Stelle ein neues Kapitel Kempener Wohn- und Geschäftsgeschichte aufgeschlagen. Wie die Meinung der Bürger dazu ist, war am Freitag Thema am WZ-Mobil. An der Orsaystraße standen Vertreter von Stadt und Werbering sowie Investor Ralf Schmitz Rede und Antwort.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Bernd Lohberg (76) wohnt seit dem 1. Dezember 2013 in dem Neubau an der Orsaystraße und findet: „Es gibt nichts Schöneres!“ Für die Wohnung im Zentum Kempens verkauften seine Frau und er ihr Haus. „Die Wohnungen sind vor allem altersgerecht. Es gibt einen Aufzug und man kann bequem alles zu Fuß erreichen.“

„Die Parksituation um den Klosterhof ist suboptimal, außerdem fehlen Parkverbotsschilder“, sagt Hans Ringelberg. Mit den Klosterhof-Gebäuden ist er zufrieden, nicht aber mit der Platzgestaltung: „Die ist langweilig“, sagt er dem Technischen Beigeordneten Stephan Kahl. Dessen Antwort lautet: „Die bepflanzten Kübel haben wir gestalterisch an den entscheidenden Stellen platziert.“

„Papierkörbe und Fahrradständer“ vermisst Ringelberg ebenfalls. „Die haben wir nicht vergessen. Sie werden erst noch montiert“, antwortet Kahl. Auch Ruth Bergs hat einen Verbesserungsvorschlag. Sie kritisiert: „Die Tür vom Parkhaus öffnet nicht automatisch.“ Für Rollstuhlfahrer und Eltern mit Kinderwagen sei das ein Problem, findet die Kempenerin.

Gerda Paas ist sehr zufrieden mit dem „großen Haus“ und den „vielen schönen Geschäften“. Die Fahrt nach Düsseldorf spart sich die Kempenerin in Zukunft. Die „wunderschöne Architektur“ lobt Ferdinand Becker — und ergänzt: „Nur für Kempen passt das nicht. Das größere Gebäude ist ein Stockwerk zu hoch.“

Die Teerschicht vor der Sparkasse an der Orsaystraße hat bei Gisela Treumann „Entsetzen“ ausgelöst. Doch Stephan Kahl kann sie beruhigen: „Das ist nur eine provisorische Lösung gewesen. Wir wären nicht rechtzeitig mit dem Pflasterarbeiten fertig geworden. Wegen der Unfallgefahr haben wir daher eine Teerdecke reingezogen. Die Pflastersteine werden aber wieder ihren angestammten Platz einnehmen.“

Den Blick auf den Klosterhof findet Treumann „von der Kuhstraße aus gefällig, von der Burg aus zu protzig“. Gut gefallen hat ihr die Aktion an St. Martin, als Strahler und bunt abgeklebte Fenster den Klosterhof zu Kempens größter Fackel gemacht hatten.

„Ich denke, das Projekt ist gelungen“, sagt Wolfgang Jansen. „Vor allem dass das alte Kreishaus weg ist, ist gut. Wir haben hier jetzt eine deutliche Verbesserung.“ Ex-Karnevalsprinz Karl-Günther Schmitz ist der gleichen Meinung: „Als gebürtiger Kempener freue ich mich sehr über den Klosterhof. Das ist das Sahnehäubchen für die Altstadt.“ Investor Ralf Schmitz findet, dass aus der zentralen Lage städtebaulich das Bestmögliche gemacht worden ist: „Ich wüsste nicht, was wir besser hätten machen können.“