Kempen/Tönisvorst Königliches Double in Kempen und Tönisvorst
In beiden Kommunen werben die örtlichen Händler seit kurzem mit dem Slogan „Königlich shoppen“. Die Verantwortlichen bezeichnen die Dopplung in den Nachbarstädten als „puren Zufall“.
Kempen/Tönisvorst. Kempen ist das Königreich — für den Kempener an sich ist das völlig klar. Und es bestand auch in den vergangenen Jahrzehnten ohne „KK“-Kennzeichen, das im Volksmund für eben jenes Königreich steht, kein Zweifel daran. Seit Wiedereinführung des Nostalgiekennzeichens im vergangenen Jahr kennt das Kempener Selbstbewusstsein nahezu keine Grenzen mehr. Täglich werden es mehr „KK“-Nummernschilder und auch in anderen Bereichen spielen die Kempener mit dem Begriff ihres Königreiches.
Markus Hergett, Tönisvorster Wirtschaftsförderer, angesprochen auf die Dopplung mit Kempen
„Da lag es für uns nahe, dass wir bei unseren Marketing-Strategien auch daran denken“, sagt Werbering-Vorsitzender Armin Horst. In der vergangenen Woche präsentierte die Händlergemeinschaft in einer WZ-Beilage ihren neuen Slogan „Königlich shoppen in Kempen“. Seit dieser Woche hängen die entsprechenden Fahnen und Plakate in der Innenstadt.
Doch in der Nachbarschaft regt sich offenbar Widerstand gegen das Kempener Königreich. Die Rede ist von der Stadt Tönisvorst. Denn dort gibt es im Gegensatz zur Thomasstadt sogar eine Monarchin: Apfelkönigin Sonja I. Schmidt. Und da lag es offenbar auch für die Abteilung Tönisvorster Stadtmarketing nahe, sich ein königliches Motto zu suchen — und zwar exakt das selbe wie in Kempen. Für das sogenannte Heimatshoppen-Wochenende — eine Idee der Industrie- und Handelskammer (IHK) — am 9. und 10. September hängen in St. Tönis und Vorst Plakate mit dem Schriftzug „Königlich shoppen in Tönisvorst“. Abgebildet auf Flyern und Plakaten ist die Apfelkönigin mit Einkaufstüten und einem Hund.
„,Königlich shoppen’ gehört zu unserem Gesamtkonzept des Marketings, das wir mit der Apfelkönigin betreiben“, sagt der Tönisvorster Wirtschaftsförderer Markus Hergett auf Anfrage. Dass auch Kempen mit dem königlichen Slogan unterwegs ist, erfuhr Hergett gestern im Gespräch mit der WZ: „Das höre ich jetzt zum ersten Mal.“
In Tönisvorst habe man bereits „im vorigen Jahr“ die royale Strategie zum Heimatshoppen—Wochenende festgelegt. „Unser Name Apfelstadt und die jeweilige Apfelkönigin sind zu einer wichtigen Identifikationsmarke von Tönisvorst geworden. Insofern fanden wir diese Idee gut“, sagt der Wirtschaftsförderer. Die Dopplung in Apfel- und Thomasstadt bezeichnet Hergett als „puren Zufall“.
Armin Horst, Kempener Werbering-Vorsitzender, angesprochen auf die Dopplung mit Tönisvorst
Davon geht auch der Kempener Werbering-Chef aus. Neben dem Slogan teilt sich Armin Horst auf WZ-Anfrage sogar die Reaktion auf die Dopplung mit den Kollegen in Tönisvorst: „Das höre ich jetzt zum ersten Mal.“ Die Kempener Händlergemeinschaft habe sich ebenfalls schon im vergangenen Jahr darauf festgelegt, in 2016 für einige Wochen und Monate „Königlich shoppen“ zu gehen. Bei einer Mitgliederversammlung im vergangenen Jahr sei der Slogan erstmals thematisiert worden.