Kempen Kostümball: Barbies (original verpackt) waren unschlagbar

Viele aufwendige Kostüme waren am Samstagabend in der Köhlerhalle zu bestaunen. Über 2500 Besucher feierten ausgelassen bei „Alle Narren unter einem Hut“ bis in den frühen Morgen.

Foto: Friedhelm Reimann

Kempen. Wenn ein Polizist des SEK zusammen mit einer Giraffe eine Polonaise anführt, dann sind wieder „Alle Narren unter einem Hut“ und es ist Kostümball in der Köhlerhalle Kempen. Mehr als 2500 Besucher hatten sich am Samstag aufgemacht, um bis tief in die Nacht zu feiern und zu schunkeln.

„Der Vorverkauf lief etwas schleppender als in den vergangenen Jahren, aber dafür verkaufen wir an der Abendkasse viel mehr Karten“, berichtete Christian Alberts vom Kempener Karnevalsverein (KKV). „Die Leute wollen spontaner entscheiden, ob sie feiern gehen.“

Gute Laune beim Kostümball in der Köhlerhalle
42 Bilder

Gute Laune beim Kostümball in der Köhlerhalle

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Für Anna Zilinsky und ihre vier Freundinnen war hingegen schon lange klar, dass sie auf dem Kostümball feiern wollten. Bereits im Oktober hatten sie angefangen, an ihren „Eisköniginnen“-Kostümen zu arbeiten. Die selbstgenähten Röcke waren mit Lichterketten geschmückt. „Wir haben zwei Akkus für die Lichterketten dabei“, sagt Zilinsky lachend.

In den vergangenen Jahren hatten sie immer die aufwenigen Kostüme bewundert, die prämiert wurden. „Wir haben gesagt, dass wir das auch können und dann losgelegt“, berichten die fünf Kempener Mädels. Ihre Arbeit wurde belohnt, um Mitternacht standen sie als Zweitplatzierte in der Kategorie Großgruppen auf der Bühne.

Eine alte Bekannte, die immer wieder mit aufwendigen Kostümen begeistert, ist hingegen Caroline Krülls-Rohlof. Im vergangenen Jahr konnte sie mit ihrem Kostüm „Weintraube“ den ersten Preis bei den Einzelkostümen feiern. In diesem Jahr hat sie in zwei Wochen Arbeit ein kunstvolles Pfauenkostüm gebastelt. „Man muss ein bisschen in der Menge aufpassen, aber das geht ganz gut“, so die Kempenerin.

Aufpassen mussten auch die insgesamt acht Schnecken, die mit ihren kunstvollen Häuschen auf dem Rücken den Kostümball unsicher machten. Initiatorin Marianne Tophoven hatte bereits im Jahr 2012 die Kategorie Einzelkostüm gewonnen. Nun startete sie das erste Gruppenprojekt. An einem Tag schufen die acht Freunde gemeinsam eine kreative Schneckenauswahl. Sanitäterschnecke, Diskoschnecke und Prinzessin waren zu sehen.

Szenenapplaus gab es bei der Kostümprämierung für die Sieger in der Kategorie Großgruppe. Stefanie Alber führte eine Gruppe von sechs Barbies an. Die perfekt gestylten Barbiepuppen steckten noch in ihren Kartons. „Das ist total unbequem und warm“, lachte Stefanie Alber. Sechs Wochen wurde an den Kostümen gearbeitet.

Sabrina Schneider war als Piratenbraut unterwegs. „Ich musste leider ein Kostüm aus dem letzten Jahr recyceln, ich hatte dieses Jahr keine Zeit etwas neues zu basteln.“ Ihr Freund Matthias war schon im Super-Bowl-Fieber. Er war im Trikot der Denver Broncos unterwegs. Diese standen gestern Nacht im Finale den Carolina Panthers gegenüber. „Ich habe eben auch schon jemanden in einem Panthers-Trikot gesehen“, sagte der 23-Jährige. „Den habe ich auf ein Bier eingeladen. Aber den Super Bowl holen natürlich die Broncos.“

Zum dritten Mal war die Band „Smile“ mit von der Partie, um die Jecken in die richtige Partystimmung zu bringen. „Die finden die richtige Mischung zwischen Karnevalsliedern und aktuellen Hits aus den Charts“, freute sich Ex-Prinz Theo Balters.

Auch bei den Feiernden auf der Tanzfläche kamen die Musiker gut an. „Die machen richtig Party und nehmen das Publikum gut mit“, ist Sebastian Steger zufrieden. Er war in einem Plüsch-Eisbären-Kostüm unterwegs. „Viel zu warm ist das! Unglaublich! Den Eisbären kann ich heute abend auswringen“, lachte der Kempener bevor es wieder zurück auf die Tanzfläche ging.