Programm für Kempen 2023/24 Was die Kempener Kultur zu bieten hat
Kempen · Das Programm der Kempener Kulturszene steht fest. Nun beginnt der Vorverkauf für die verschiedenen Abos.
(ure) Elisabeth Friese, Leiterin des Kempener Kulturamtes, und ihr Team stellten jetzt das Programm für die Spielzeit 2023/24 vor. Am Samstag, 17. Juni, beginnt im Kulturforum Franziskanerkloster an der Burgstraße 19 um 11 Uhr der Vorverkauf für die verschiedenen Abonnements. „Wir können in allen Sparten Abos anbieten“, betonte Elisabeth Friese vorab. Gespannt warte man darauf, wie hoch das Interesse an der Kempener Kulturszene in diesem Jahr sei. Vor allem vor dem Hintergrund, dass die Corona-Pandemie überwunden sei. „Unsere Alt-Abonennten haben wir angeschrieben und gefragt, ob ein Verlängerungswunsch besteht“, sagte Bettina Klapheck, in erster Linie für Comedy und Kabarett zuständig, „der Abo-Verkauf am Samstag richtet sich also an Neukunden.“
Verlassen können sich die Organisatoren des Gesamtprogramms auf eine über Jahre etablierte Spartenaufteilung: Comedy und Kabarett, Weltmusik, Jazz, das Programm für Kinder inklusive der Familienkonzerte, Kempen Klassik (in drei Unterteilungen) und die Nachtmusik.
Sieben Veranstaltungen stehen auf dem Programm in der Sparte Comedy und Kabarett – „Es hört nicht auf“, um den Programmtitel von Wilfried Schmickler zu zitieren. Er macht am 18. September den Anfang einer illustren Reise durch die Welt der Unangepasstheiten, Ungereimtheiten und Überraschungen. Timo Wopp, der Kabarettist und Jongleur, ist dabei, genauso wie Murzarellas hinreißender Bauchgesang, Olaf Bossi, Tina Teubner und Pianist Ben Süverkrüp, der Kösling Komedy Klub und Matthias Brodowy vervollständigen die beliebte Reihe. Alle Vorstellungen finden wieder in der „Kleinkunstkneipe“ Forum in St. Hubert statt, jeweils an einem Montag – für einen guten Start in die Woche.
Was Kempen möglicherweise so besonders macht, sind die Veranstaltungen in der Reihe Weltmusik: Musik, Gesang und Instrumente weit außerhalb des Mainstreams, gleichzeitig aber mit wertvollen Einblicken in die Kultur anderer Kontinente und Länder. Also hören wir Melodien aus den Appalachen mit dem Idumea Quartett, kurdische Lieder aus Kigi und der Bingöl-Region mit dem Ali Dogan Gönültas Trio oder die Dorf-Musik der Roma mit Faith i Branko. Für unsere Ohren ungewöhnliche Instrumente präsentiert das Rohks Quartett aus dem Iran. Shishani und die Namibia Tales runden die Reihe ab. Alle Konzerte finden in der Paterskirche statt.
Sechs Veranstaltungen enthält das Abonnement für die Freunde des Jazz. Martin Klapheck ist es gelungen, die Breite des Jazz zu umfassen und mehrere Stilrichtungen zu präsentieren. „Wir glauben, dass wir mit unserer diesjährigen Auswahl den aktuellen Nerv des Jazz treffen, also auch das jüngere Publikum ansprechen können“, sagt Klapheck. Das Altfrid Sicking Septett bietet konventionell swingenden Jazz, basierend auf den 1950er Jahren, der klassisch ausgebildete Lorenz Kellhuber öffnet die Schnittstelle zwischen Modern Jazz, Klassik und Improvisationen. Jazz aus Dänemark bietet Bagland, dominiert von der Trompete des Bandleaders Jakob Sorensen. Ryan Carniaux am Kornett, Flügelhorn, Seemuscheln und Percussion bringt seine internationale Formation Water Spirit mit – atmosphärisch dicht, melodisch und vor allem tanzbar. Die wunderbare Stimme von Elsa Steixner dürfte auch das jüngere Publikum ansprechen. Sie kommt mit der Band Elsa nach Kempen – ein Mix aus Jazz, Pop, Blues und Folk.
Die Reihe „Knallbunt“ bietet Riesenspaß für Kinder
Die Reihe schließt sich mit der Formation Conic Rose um Flügelhorn-Spieler Konstantin Döben, Senkrecht-Starter in der bundesdeutschen Jazzszene. Der Sound ist funky, rockig und jazzy, ohne im Stil zu verharren. Gespielt wird in der Jazz-Sparte im Haus für Familien/Campus, lediglich Lorenz Fellhuber kommt in die Paterskirche. Riesenspaß für Kinder bietet die Reihe „Knallbunt“ – ob mit der Zaubershow mit Felix Wohlfahrt, mit der abenteuerlichen Reise von Mensch und Puppe, insbesondere einer Maus zum Mond, mit dem Theater Kunstdünger und der Fahrt durch Fantasie und Parallelwelt, mit der Geisterjägerin Emmy, die sich nur mit einem Trick ausbilden lassen kann, oder mit der Geschichte, als die Tiere den Wald verließen – nach Alter gestaffelt lassen sich hier zwei Abos buchen. Verbunden damit sind die Familienkonzerte, bei denen es nicht nur viel zu hören gibt, sondern auch Musik zum Anfassen präsentiert wird. Peter Landmann, künstlerischer Leiter von Kempen Klassik, führte in das umfassende Programm der Klassik ein. Er pickte die Höhepunkte heraus: Der Countertenor Valer Sabadus bringt Spark – die klassische Band mit , Frank Peter Zimmermann (Violine) und Dmytro Choni (Klavier) spielen Violinsonaten von Beethoven, Brahms und Bartok, und Lukas Strenath (1. Preis beim ARD-Wettbewerb 2022) spielt Schubert, Brahms und Prokofjew.
Nicht im Abo finden sich die Abende der insgesamt vier Veranstaltungen in der Reihe Nachtmusik. Hier darf man sich jedoch schon auf den Altweiber-Termin freuen: Die Hanke Brothers, vier Brüder aus Sindelfingen, bezeichnen sich als Kammermusikensemble und schaffen es, Blockflöte und Tuba klanglich unter einen Hut zu bekommen.