„Leseprobe“ in der Stadtbibliothek Autoren aus der Region stellen Unveröffentlichtes in Kempen vor
Kempen · Neuland betritt die Stadtbibliothek mit einem Projekt, das regional ausstrahlen soll. Autorinnen und Autoren können aus einem eigenen Werk vorlesen. Bedingung: Es ist noch unveröffentlicht.
(rei) Günter Heimbucher („Kunst am Gartenzaun“) und Oliver Heuken („Kempener Kulturverein“) gaben den Anstoß zu einem neuen kulturellen Projekt, das ab August unter dem Titel „Leseprobe“ in der Stadtbibliothek Kempen starten soll. Kulturamtsleiterin Elisabeth Friese war von der Idee begeistert, in der Bücherei im Kempener Kulturforum Franziskanerkloster Hobby- und Nachwuchsautorinnen und -autoren aus Kempen und der Region ein Podium für ihre bislang unveröffentlichten Werke zu bieten. In Zusammenarbeit mit ihrem Förderverein lädt die Stadtbibliothek nun Schreibende vom Niederrhein, die bisher nicht publiziert haben, ein, ihr eigenes Werk vorzustellen. Wichtig ist bei diesem Projekt, für das es in dieser Form in der Region wohl kein Vorbild gibt, dass die Autorin oder der Autor tatsächlich noch nichts Schriftstellerisches veröffentlicht hat. Kulturamtschefin Friese spricht von einem „Experimentfeld“, das man betreten habe. Die Aktion ist bereits angelaufen und wirkt – trotz einiger Unwägbarkeiten bei der Umsetzung – klug durchdacht. „Leseprobe“ kann zu einem besonderen Kulturerlebnis im ohnehin schon reichen Kulturprogramm in der Thomasstadt werden. Die Kostproben aus bislang unveröffentlichten literarischen Texten sollen selbst vorgetragen werden und auch nirgendwo anders bisher öffentlich vorgestellt worden sein. Das Themenspektrum kann bei der „Leseprobe“ vielfältig sein. „Wir machen keine Vorgaben, welche Themen für eine Lesung infrage kommen“, so Friese. Allerdings wird eine dreiköpfige Jury – neben Friese, Bibliotheksleiterin Sabine Ließfeld und Fördervereinsvorsitzende Brigitte Nienhaus – die eingereichten Proben für diese Reihe sichten. Reine Sachbuch-Themen, allzu Politisches oder gar Texte mit sexistischem oder anderem diskriminierendem Inhalt haben wohl keine Chance auf eine Vorstellung vor Publikum in der Stadtbibliothek Kempen. Ein Honorar gibt es für die Vorlesenden nicht.
Zunächst sind drei Veranstaltungen mit Publikum in der Bücherei im Franziskanerkloster an der Burgstraße 19 geplant. Los gehen soll es im August an einem Donnerstag von 18 bis 19 Uhr. Für Oktober ist ein zweiter Termin vorgesehen. Die vorerst dritte Leseprobe steht im Dezember unter dem Motto „Jugendliche lesen für Jugendliche“. Der Eintritt ist jeweils frei. Ob und wie es 2024 weitergeht, hängt von der Resonanz auf das Projekt ab.
Wer sich für eine „Leseprobe“ bewerben möchte, kann ab sofort drei Seiten seines unveröffentlichten Werks an die E-Mail-Adresse leseprobe@kempen.de senden. Nähere Informationen gibt es in der Stadtbibliothek unter Telefon 02152 9174141.