Photovoltaik-Ausbau stockt wegen Personalmangel Headhunter hilft Kempen bei Suche nach Ingenieur
Kempen · Die Stadt Kempen will auf Dächern öffentlicher Gebäude mehr Photovoltaik-Anlagen errichten. Doch für die Planung fehlt der Profi im Rathaus. Den soll jetzt ein Headhunter finden.
(rei) Die Stadt Kempen hat einen so genannten Headhunter beauftragt, nach einem neuen Fachingenieur für das Hochbauamt zu suchen. Das teilte Bürgermeister Christoph Dellmans (parteilos) jetzt in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses mit. Ein Headhunter ist ein Personalberater, der für Unternehmen oder Verwaltungen gezielt nach neuen Fachkräften sucht. In den meisten Fällen werden Führungskräfte gesucht und nicht selten von anderen Arbeitgebern abgeworben.
Seit Längerem hat die Stadtverwaltung über die klassischen Wege der Personalsuche (zum Beispiel über Anzeigen in den einschlägigen Medien) nach einer geeigneten Fachkraft für Planungsarbeiten für die Modernisierung der städtischen Gebäude gesucht. Schwerpunkt der Arbeit der neuen Mitarbeiterin oder des neuen Mitarbeiters soll die Planung von Photovoltaik-Anlagen für Schul-, Kita- oder Verwaltungsgebäude sein. Doch bisher ist keine geeignete Bewerbung bei der Stadt eingegangen. Das Problem: Die Stadt Kempen kann nicht die Gehälter zahlen, die Großstädte anbieten. Auch in der freien Wirtschaft können Architekten und Diplom-Ingenieure zumeist mehr Gehalt als bei einer Kommune bekommen.
Deshalb mussten fast alle für dieses Jahr geplanten Projekte, die den Bereich Gebäudetechnik mit dem Schwerpunkt Photovoltaik (PV) betreffen, zurückgestellt werden. Die dafür im aktuellen städtischen Haushalt vorgesehenen Mittel werden nun für andere Hochbauprojekte umgeschichtet. Profitieren wird davon die Gesamtschule. Die Sanierung des Altbaus der ehemaligen Martinschule kann mit den nun zusätzlich zur Verfügung stehenden Geldern vorangetrieben werden.
Bürgermeister Dellmans und der Technische Beigeordnete Torsten Schröder betonten, dass sämtliche anderen laufenden oder für dieses Jahr geplanten Sanierungsvorhaben in Schulen und Kindertagesstätten nicht durch die Personalmisere ins Hintertreffen gerieten. Lediglich der Teilbereich Planung von PV-Anlagen müsse zurückgestellt werden.