Lachen und Singen — Comedystar Mockridge reißt 3000 Gäste mit

Der wohl beliebteste Nachwuchscomedian legte im ausverkauften Grefrather Eisstadion eine tolle Show hin.

Foto: Kurt Lübke

Grefrath. Dass der Ansturm nicht gering sein wird, wenn sich Deutschlands beliebtester Nachwuchscomedian nach Grefrath begibt, war keine Überraschung. Dass sich die ersten Luke-Mockridge-Fans allerdings schon etwa sieben Stunden vor Beginn vor dem Eissportzentrum anstellen würden, war nicht unbedingt zu erwarten. Der Auftritt des Comedians war schon seit Monaten ausverkauft — in der Halle galt freie Platzwahl. Etwa 90 Minuten vor dem Start öffneten sich die Türen der Halle und die beiden inzwischen mehrere hundert Meter langen Schlangen lösten sich zügig auf.

Pünktlich um 20 Uhr verdunkelte sich die Halle, Mockridge stürmte rappend auf die Bühne und begrüßte sein Publikum: „Grefrath — ein Ort an dem ich noch nie war“. Sofort war klar, dass sich der 29-jährige Bonner noch so manchen Spaß über die ländliche Umgebung erlauben sollte und somit viele Sympathiepunkte beim Publikum sammelte. Besonders die anwesenden Gäste aus Nieukerk sollten im Verlauf des Abends immer wieder Opfer seiner Witze werden.

Als sich Mockridge dann seinem eigentlichen Programm „Lucky Man“ widmete, standen zunächst die Themen Kindheit und Schule im Vordergrund. Unter den rund 3000 Zuschauern waren viele Kinder der 90er Jahre, sodass sich ein Großteil des Publikums in dem wiederfand, was Mockridge aus seiner Kinder- und Jugendzeit erzählte.

Ob „die Mission Kreide holen“ oder das „Mysterium Lehrerzimmer“, besonders beim Thema Schule hielt der Sohn des Kabarettisten-Ehepaars Mockridge-Kinsky seinen Zuschauern offenbar einen Spiegel vor. Die Herkunft seiner Eltern (Kanada und Italien) war zwar kein Thema, fand sich aber dennoch auf der Bühne wieder. Das italienische Temperament wurde besonders in seinen Bewegungen deutlich, immer wieder rannte er wild gestikulierend von rechts nach links. Bei seinen sprachlichen Ausflügen ins Englische hingegen setzte sich dann der kanadische Teil in ihm durch.

Im zweiten Teil der Show ging es sehr musikalisch zu. Nachdem Mockridge zwei Mädchen aus der ersten Reihe den Wunsch erfüllte, ein Foto mit ihm machen zu dürfen, setzte er sich erstmals ans Klavier, um gemeinsam mit der gesamten Halle „Lemon Tree“ zu singen. Wieder so ein 90er-Jahre-Moment. Anschließend erzählt Mockridge erneut aus seinem Familienleben mit seinen fünf Brüdern und verrät, dass er gerne Rockstar geworden wäre und sogar Teil einer Schulband mit dem Namen „Sprengstoff“ war. Viel verlernt hat er nicht, wie bei seinen Imitationen von „Hänschen klein“ im Stil von Musikgrößen wie Herbert Grönemeyer, Linkin Park oder Falco beweist.

Um kurz nach 22 Uhr fällt der Vorhang dann erneut für eine etwa halbstündige Zugabe. Mockridge bedankt sich zunächst bei seinen Fans und Zuschauern, erzählt dann, dass er zwar auch viel und gerne mit seiner Show im Fernsehen zu sehen sei, es aber für ihn nichts über „Liveabenden wie diesen“ gäbe.

„Wir müssen nur unsere Fantasie mal wieder anschmeißen“, fordert er und leitet somit den endgültigen Abschluss des Abends ein. Erneut wird es musikalisch, diesmal greift Mockridge jedoch zur E-Gitarre und spielt „Use sombody“ von Kings of Leon — sofort singt das Publikum, einige zücken ihr Smartphone, um die Taschenlampe einzuschalten und die Halle erleuchten zu lassen. Plötzlich tauchen die restlichen Mitglieder der angesprochenen Schulband hinter dem Vorhang hervor und spielen zusammen mit Luke Mockridge weitere Hits. So zum Beispiel den Song der bekannten Kindersendung „Die Gummibärenbande“, „Angels“ von Robbie Williams und „Wonderwall“ von Oasis.

Nach zweieinhalb Stunden schließt Mockridge den Abend mit „Ein Kompliment“ von den Sportfreunden Stiller. Nicht unpassend, angesichts des anspruchsvollen und sehr lustigen Programms. Nun kennt er auch Grefrath, das ihm minutenlangen Applaus spendet.