Tag der offenen Tür Landwirtschaft zum Anfassen und Ausprobieren

Am Sonntag öffneten Betriebe ihre Tore. Darunter auch der der Familie Thoenes in Grefrath.

Foto: Reimann

Grefrath. Vierbeiner hat der Betrieb der Grefrather Familie Thoenes genug. Derzeit sind dies etwa 160 Milchkühe und noch einmal die gleiche Anzahl jüngerer Tiere, die dort bis zum ersten Kalben gezüchtet werden. Am Sonntag hatte sie Besuch von vielen Zweibeiner, als sich nicht nur Landrat Peter Ottmann und Kreislandwirt Paul-Christian Küskens die Stallungen ansahen. Auch zahlreiche Grefrather, ob klein oder groß, schauten bei der Höfe-Radtour bei Thoenes vorbei und rein.

„Wir haben immer versucht, unseren vier Kindern Spaß an der Natur und an der Landwirtschaft zu vermitteln“, sagte Irmgard Thoenes, bevor es so richtig losging. Sie ist die Chefin, kümmert sich neben dem Haushalt um die Buchführung, aber vor allem um die tragenden Kühe und um die gerade geborenen Kälber. Chef ist ihr Ehemann, Peter Thoenes (59). Sohn Hermann-Josef (30) ist ebenfalls wie der Vater staatlich geprüfter Landwirt, gehört mit zur Dreier-Führungsriege der Gesellschaft. Und die anderen drei Kinder machen es den Eltern nach: Alexander (27) ist Agrar-Ingenieur, arbeitet als Tierzuchtberater in der Region Aachen. Rainer (24) steht kurz vor dem Abschluss zum Agrar-Ingenieur und Marina (22) studiert gerade in Gießen im sechsten Semester Tiermedizin.

Peter Thoenes muss überlegen, seit wann es den landwirtschaftlichen Familienbetrieb auf dem Schlibecker Berg gibt. „Es muss mittlerweile mit Hermann-Josef die zwölfte Generation sein“, meint der Landwirt, der selbst den Hof 1988 von seinem Vater Johannes übernommen hatte: „Als ich 1972 die Lehre begann, hatten wir hier 18 Kühe, zehn Sauen und etwa 80 Mastschweine.“ 1995 wurden die Schweine abgeschafft, konzentrierte man sich ganz auf das Rindvieh und die Milch. Außerdem werden derzeit etwa 70 Hektar Land bewirtschaftet, davon sind etwa 30 Hektar Grünland für die Tiere, werden auf dem Rest unter anderem Tierfutter, Mais, Winterweizen und Rüben angebaut. Außerdem gibt es noch eine kleine Pferdezucht.

Die Thoenes sind zufriedene Menschen. Die Tiere offenbar auch, denn nicht wenige geben weit mehr als 10 000 Liter Milch im Jahr, eine Rot-Bunte, etwa sechs Jahre alte Kuh schafft sogar 14 000. Täglich kommen rund 4000 Liter Milch zusammen. „Die Preise für die Milch könnten besser sein“, sagt der Senior-Chef. Derzeit liegt der Grundpreis, ohne die Qualitätszuschläge, bei 28 Cent pro Liter. Abnehmer ist die dänische Arla-Molkereigenossenschaft, bei der Peter Thoenes im sogenanten Nationalrat sitzt.

Klare Sache, dass Landwirt bei der Feuerwehr und den Schützen mitmacht. Außerdem ist er Vorsitzender des Grefrather Reitervereins Graf-Holk und demnächst auch der St. Martin in Grefrath. Sein Sohn Hermann-Josef ist ein begeisterter Springreiter, coacht ferner den Pferdezucht-Nachwuchs im gesamten Rheinland und gehört dem Vorstand des Pferdezuchtvereins Kreis Viersen/Krefeld an.

Auch die 88-jährige Altbäuerin Helene gehört mit zur großen Familie, die bei der Höfe-Tour im Einsatz war. Die großräumigen Stallungen wurden gezeigt, Kreis-Tierschutzberater Theo Lenzen stellte besondere Zuchtkühe vor. Es gab Planwagenfahrten, Ponyreiten und weitere Aktionen gerade für die jüngsten Besucher. Nach wie vor können den Betrieb Kindergärten oder Schulen besichtigen, einfach Tel. 02158/2295 anrufen.