Lichtspiele: Mit Zuversicht ins neue Kino-Jahr
2015 war ein Rekordjahr in der 100-jährigen Geschichte der Lichtspiele.
Kempen. Nach einem Besuch in München geht Frank Janssen voller Zuversicht ins neue Kino-Jahr. Gemeinsam mit seinen Söhnen Johannes (24) und Henning (22), die im Familienunternehmen mitarbeiten, hat er in der bayerischen Landeshauptstadt die Messe der Verleihunternehmen besucht. „Dabei haben wir einen guten Eindruck vom Kino-Jahr 2016 bekommen“, sagt der Inhaber der Kempener Lichtspiele. „Es sind viele schöne und erfolgversprechende Filme dabei.“
Vor allem setzt Janssen auf die deutschen Filme, die beim Kempener Publikum stets gut ankämen. Ganz oben auf Janssens Top-Liste steht „Der geilste Tag“ von und mit Florian David Vitz. Er und Matthias Schweighöfer spielen zwei todkranke junge Männer, die auf einer letzten Reise Abenteuer erleben — zum Beispiel in Südafrika. „Die Story erinnert an ,Knockin’ On Heaven’s Door’ mit Til Schweiger und Jan Josef Liefers“, sagt Janssen. „Für mich einer der besten deutschen Filme überhaupt.“
Weitere deutsche Highlights für die ganze Familie sind 2016 zu erwarten: zum Beispiel „Die wilden Kerle“ und „Rabe Socke 2“. Bei den Hollywood-Produktionen ist Frank Janssen vor allem auf den neuesten Streifen von Kult-Regisseur Quentin Tarantino gespannt, der für „The Hateful Eight“ wieder unzählige Stars um sich versammelt hat — unter anderem Samuel L. Jackson, Kurt Russell und Jennifer Jason Leigh. Tarantino nimmt das Publikum in 167 Minuten mit auf eine Reise ins verschneite Wyoming während der Zeit des US-Bürgerkriegs — Kopfgeldjäger und Südstaaten-Generale inklusive. Filmstart ist am 28. Januar.
Die ganz großen Hollywood-Blockbuster mit Kassenschlager-Garantie fehlen laut Janssen noch in der Liste. „Aber da verraten die Verleiher am Anfang des Jahres nie sehr viel“, so der Film-Experte. Nichtsdestotrotz sind Frank Janssen und sein Theaterleiter Imad Assaf guter Dinge, dass 2016 in Kempen ein gutes Jahr wird. Mit Blick auf 2015 liegt die Latte aber hoch. „Wir hatten mehr als 140 000 Besucher in Kempen. Das war ein Anstieg um rund 20 Prozent im Vergleich zu 2014“, so Janssen, der von einem Rekordjahr in der mehr als 100-jährigen Geschichte der Lichtspiele spricht. Gleich mehrere Top-Filme hätten die vier Kinosäle über Wochen bestens gefüllt: „James Bond: Spectre“, „Die Tribute von Panem“, „Jurassic World“, „Fack Ju Göhte 2“ und natürlich der siebte Teil der „Star Wars“-Saga. „Den haben wir teilweise in allen vier Sälen gleichzeitig gespielt“, so der Kino-Chef.
Um weiterhin viele Besucher an den Buttermarkt zu locken, investieren die Lichtspiele nach eigenen Angaben ständig in die Technik. „In Kino 2 haben wir jetzt eine neue Sound-Anlage“, sagt Janssen. Für die anderen Säle seien auch für 2016 Investitionen in Planung.
Auch außerhalb der Thomasstadt ist das Familienunternehmen Janssen weiter aktiv. Seit 1. Januar sind die Kempener Filmbetriebe Pächter des Mönchengladbacher Kinos „Comet Cine Center“ an der Viersener Straße in der Innenstadt . Ein Grund für die Expansion ist laut Janssen, dass seine beiden ältesten Söhne ins Unternehmen eingestiegen sind. „Sie können jetzt in Mönchengladbach ihre Ideen einbringen“, sagt der stolze Vater. Das Kino mit sieben Sälen aus dem Jahr 1998 sei ein gut laufender Betrieb, der jetzt an der einen oder anderen Stelle modernisiert werden müsse.
Zu Beginn stehe nun Janssens ältester Sohn Johannes (24) in der Verantwortung in Mönchengladbach. Der 22-jährige Henning kümmert sich derzeit mit um das Janssen-Kino in Geldern.
Und auch der jüngste Spross schnuppert Kino-Luft: Der 19-jährige Lennard hat jetzt ein Praktikum im Familienunternehmen begonnen. Um die Zukunft des Unternehmens, das seine Wurzeln am Kempener Buttermarkt hat, muss es Frank Janssen also nicht bange sein: „Wir gehen mit großer Zuversicht an die neuen Aufgaben und Projekte.“