Mit dem Niederrheinrad unterwegs im Kreis Viersen Fahrrad buchen nur noch per App?

Kreis Viersen · Wer eines der beliebten grünen Niederrheinräder ausleihen will, kann das seit Kurzem mit dem Smartphone tun. Wie hoch der Tagestarif ist und ob das Ganze auch offline funktioniert.

Durch die Buchung mit der App ist das Angebot von Niederrheinrad flexibler geworden.

Foto: Niederrhein Tourismus

„Manchmal läuft im Leben alles glatt, vorausgesetzt, dass man ein Fahrrad hat. Dann fliegen die Gedanken, und man braucht auch nicht zu tanken“, singt Max Raabe in seinem beschwingten Song „Fahrrad fahr’n“. Tatsächlich macht es am Niederrhein mit seinen glatten Strecken und weiten Feldern besonders viel Spaß, zu radeln. Was aber, wenn der eigene Drahtesel dringend in die Werkstatt muss – oder sich Besuch ohne eigenes Zweirad angekündigt hat? Dank der Niederrheinrad-App muss niemand auf seine Radtour verzichten.

Seit dem 1. April ist die Winterpause bei Niederrheinrad vorbei. Die beliebten grünen Räder stehen wieder an allen Verleih-Stationen zur Verfügung. Und zwar flexibler denn je: Da die rund 300 Räder in den vergangenen Wochen mit modernen Schlössern ausgestattet wurden, können sie in diesem Frühjahr erstmals nicht nur digital gebucht, sondern auch sofort genutzt werden. Vor der Tour muss die App der Plattform Moqo aufs Smartphone geladen sowie ein Kundenkonto angelegt werden. Mögliche Zahlungsmethoden sind derzeit Kreditkarte, SEPA-Lastschrift, Klarna, Apple Pay und Google Pay.

„Um eine konkrete Buchung zu starten, suchen die Nutzer über die App nach verfügbaren Niederrhein-Rädern zur gewünschten Zeit am gewünschten Abholort“, erklärt Kathrin Peters von Niederrhein Tourismus (NT). Sie hat die Digitalisierung des Verleihsystems in den vergangenen Monaten begleitet. Nach der Auswahl eines Rads müssen Nutzer die Nutzungsbedingungen akzeptieren, dann die Buchung bestätigen. „Sobald man sich zur gebuchten Startzeit am Fahrzeug befindet, öffnet man die App erneut und ruft die Buchung auf“, so Peters. „Wird dann auf den Button „Buchung starten“ geklickt, öffnet sich automatisch das Fahrradschloss, und schon kann es losgehen.“

Während der Tour kann die Miete „pausieren“ und das Fahrrad verschlossen werden (etwa beim Shoppen, während eines Restaurantbesuchs oder bei einer Übernachtung in der Region). Auch die endgültige Beendigung des Mietverhältnisses läuft über die App. Und falls das eigene Smartphone gerade kein Netz hat? „Das ist kein Problem“, betont Peters. „Damit die App das Fahrzeug auch ohne Internetverbindung ansteuern kann, nutzt sie Bluetooth, was inzwischen bei jedem Smartphone Standard ist. Auf diese Weise können Fahrzeug, App und Plattform miteinander kommunizieren.“

„Die neue Buchungsform für das beliebte und seit rund 15 Jahren erfolgreiche Verleihsystem ist ein weiterer Schritt hinsichtlich der Verzahnung des digitalen touristischen Angebotes in unserer Region“, freut sich NT-Geschäftsführerin Martina Baumgärtner. „Mit noch mehr Nutzerfreundlichkeit und Flexibilität als bisher erhöhen wir die Attraktivität und Qualität des Aufenthalts in unserer Region.“ Verleihstationen gibt es zur Zeit an 27 Orten am Niederrhein, unter anderem in Viersen, Brüggen und Kerken.

Die Buchung über die App Moqo ist allerdings auf den ersten Blick ein wenig unübersichtlich – denn hierüber können nicht nur Fahrräder, sondern auch Roller, Kick-Scooter und Autos ausgeliehen werden. Vor der Buchung muss also zunächst eine Auswahl getroffen werden. Auch, dass eine Zahlung per Paypal nicht möglich ist, könnte auf junge Nutzer weniger einladend wirken.

Wird ein Rad kurzfristig storniert, werden Gebühren fällig: bei weniger als zwei Tagen Vorlauf sind das fünf Euro, bei weniger als einem Tag sieben und bei weniger als einer Stunde neun Euro. Der Tagestarif für ein Fahrrad beträgt zehn Euro, für ein Pedelec 25 Euro, ab einer Leihdauer von drei Tagen wird es günstiger.

An manchen Standorten ist es möglich, sein Niederrheinrad in bar zu bezahlen. Dafür ist es allerdings notwendig, sich mit den Verleihern an der jeweiligen Station abzusprechen. Wer ohne Smartphone ein Rad ausleihen möchte, kann sich auch von seiner Begleitung helfen lassen: Über die App können mehrere Fahrräder gleichzeitig freigeschaltet werden.