Theater-AG spielt „Viel Lärm um nichts“ Aufführung der Theater AG: Shakespeare lebt im Thomaeum

Kempen · „Viel Lärm um nichts“ hieß es jetzt im Thomaeum. Die Theater AG brachte die Shakespeare-Komödie auf die Bühne. Wegen Krankheit musste bei den Rollen kurzfristig umdisponiert werden.

Mia Nilges (vorne links) sprang nach einem Krankheitsfall kurzfristig in der Rolle der Hero ein.

Foto: Norbert Prümen

Die Geschichte ist weitgehend bekannt. Und doch sind die Zuschauer, die sich in der Aula des Thomaeum eingefunden haben, gespannt, was sie erwartet. Die Theater AG des Kempener Gymnasiums hat die bekannte Shakespeare-Komödie „Viel Lärm um nichts“ einstudiert. Seit Beginn des Schuljahres haben sich die Schüler der Stufen zehn und EF unter der Leitung von Katrin Peters mit dem Werk von William Shakespeare beschäftigt. Es handelt von der Hochzeit von Claudio und Hero. Die Hochzeitspläne werden allerdings von einer Intrige torpediert. Dazu gibt es einen zweiten Handlungsstrang, bei dem sich Beatrice, die Cousine von Hero, dem Edelmann Benedikt annähert.

Doch noch während der grüne Vorhang den Blick auf die Bühne verwehrt und lediglich eine Bank vor einer Stellwand zu sehen ist, müssen die Besucher erfahren, dass es zu einer Umbesetzung der Rollen gekommen ist. Ida Wollziefer, die die Rolle der Hero einstudiert hatte, ist erkrankt. Mia Nilges, die eigentlich der Wache zugeteilt war, hat indes die Rolle der Hero kurzerhand übernommen. In ihre eigentliche Rolle ist derweil Merle Rund eingestiegen, die gar nicht zur spielenden Gruppe gehörte, sondern vielmehr für die Illustrationen zuständig war.

Mit dieser Ankündigung öffnet sich der Vorhang und gibt den Blick auf einen edlen Palazzo frei, der sich vor einer Grünanlage erhebt. Er ist ein Zeichen dafür, dass es sich um den Wohnsitz des Gouverneurs von Messina und seiner Tochter Hero handelt. Von jetzt auf gleich füllt sich die Bühne mit Leben. Bei den Kostümen setzt man auf Petticoats und Frisuren der 50er Jahre. Hero in einem weißen Kleid mit schwarzen Punkten, Helena (Mathilda Flemming) in einer rosa Variante mit weißen Punkten und Beatrice (Lotte Schrörs) im blauen Kleid mit weißen Tupfen erobern die Bank, während sich im Hintergrund an einem Tisch vier weitere Personen eingefunden haben. Die ersten Dialoge nehmen ihren Lauf, indes die Nachricht eintrifft, dass Don Pedro (Moritz Braun), der Prinz von Aragonien, mit seinem Gefolge eintreffen wird. Shakespeares Worte sind in versierter Art und Weise auf der Bühne zu hören. Die Darstellerinnen und Darsteller zeigen, dass sie sich ausführlich mit dem Werk und seinen Figuren auseinandergesetzt haben. Jesper Höwel verkörpert in der Rolle des Don Juan einen intriganten Halbbruder, während die Dialoge zwischen Beatrice und Benedict (Elias Reske) so manches Schmunzeln auslösen. Jeder kennt das Happy End mit der Doppelhochzeit, aber der Weg dahin, mit seinen Aufs und Abs, hat durch die Begeisterung und Gestaltungsfreude der Theater-AG eine neue Dimension erhalten. Und die Umbesetzung? Die wurde perfekt aufgefangen.