Lobberich: Baufällige Remise ist jetzt ein Schmuckstück

Mit einer alten Scheune nimmt das Ehepaar Luyten am Wettbewerb zum Rheinischen Preis für Denkmalpflege teil.

Lobberich. Die Scheune war um einen halben Meter abgesackt, ein Viertel des Gebäudes in sich zusammengefallen: In einem erbärmlichen Zustand war die Remise auf dem Grundstück Rennekoven8. Das änderte sich ab Mai 2009: Albert (45) und Sabine (44) Luyten waren gut ein Jahr damit beschäftigt, das Gebäude auf Vordermann zu bringen. Dabei achteten sie darauf, das Bauwerk so weit wie möglich im Originalzustand zu belassen. Und das aus gutem Grund.

Das etwa zehn mal 16 Meter große Bauwerk mit einem Schleppdach (vier mal zehn Meter) steht nämlich seit 2008 unter Denkmalschutz. Dafür hatte sich das Ehepaar eingesetzt. Die Remise ist eines der letzten baulich erhaltenen Gebäude einer Hofstelle. "Das Bauwerk ist bedeutend für Nettetal, da es eine ältere Schicht der Siedlungsentwicklung am Wohnplatz Auerhütte übermittelt", sagt Albert Luyten. Das Ehepaar wohnt nicht weit entfernt am Kölsumer Weg. Die Scheune haben sie zufällig entdeckt.

Die Luytens kümmern sich um mehrere denkmalgeschützte Gebäude. Beruflich haben die beiden nichts damit zu tun. "Das ist so eine Art Hobby von uns", sagt er. "Der eine fährt einen Porsche- und wir sanieren Denkmäler." Mit der Remise nehmen die beiden am Wettbewerb um den Rheinischen Preis für Denkmalpflege teil, der im Herbst verliehen wird.

Mit 7000 Euro Preisgeld würdigt das Land Nordrhein-Westfalen das bürgerschaftliche Engagement zum Erhalt privater Denkmäler. Aus nahezu allen Städten und Gemeinden des Rheinlandes hat das Amt für Denkmalpflege des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) Bewerbungen bekommen. Neben Albert und Sabine Luyten sind noch 67 Teilnehmer im Rennen.

Für die sachgerechte Sanierung der Scheune hat das Ehepaar mit Hilfe von Freunden zum Beispiel die noch nutzbaren Dachziegeln verwendet und die Lehm-Ausfachungen, wenn möglich, erhalten oder zum Teil mit altem Lehm den Originalen nachgebaut. Der eingefallene Giebel wurde mit den noch vorhandenen Feldbrandsteinen beigemauert. Jetzt soll die Remise weiter als solche genutzt werden.