Lobberich: Brand im Hausflur endet glimpflich

Alle Bewohner eines Mehrfamilien- Hauses an der Freiheitsstraße konnten in der Nacht zu Mittwoch gerettet werden.

Lobberich. Glück im Unglück hatten die Bewohner des Vier-Parteien-Hauses Freiheitsstraße 59 in der Nacht zu Mittwoch: Weil ein Mieter um 2.40Uhr Rauch im Hausflur bemerkte und Alarm schlug, konnte die Feuerwehr Schlimmeres verhindern.

In dem über 100Jahre alten Wohnhaus an der Ecke Freiheits-/Breyeller Straße wohnen zwei Ehepaare, eine Familie mit zwei Kindern und ein alleinstehender Mann. Acht der Bewohner kamen in ärztliche Behandlung. Zwei Personen konnten bald entlassen werden, sechs kamen wegen Verdacht auf Rauchgas-Vergiftung in Krankenhäuser in Lobberich und Viersen. Der neunte Bewohner kam während der Löscharbeiten von der Arbeit nach Hause.

Als die Feuerwehr eintraf, drang dichter Rauch aus dem Haus. Aber rein kamen die Einsatzkräfte zunächst nicht- die Haustür war verschlossen. Sie ließen sich Schlüssel von Bewohnern im ersten Obergeschoss herunterschmeißen.

Im Hausflur brannte ein Kinderwagen, die über 100Jahre alte Holztreppe war angekokelt. Die Bewohner wurden über die Drehleiter (drei Personen), über Trageleitern (zwei Personen) und mit Hilfe einer so genannten Fluchthaube durch das Treppenhaus gerettet.

Der Einsatz der 41Feuerwehrleute aus Breyell und Lobberich (sechs Fahrzeuge) war um 4.10Uhr beendet. Anscheinend erfolgte der Einsatz relativ geräuschlos. "Ich habe überhaupt nichts gehört", sagte Mittwoch Angelika Schrörs, Nachbarin von der Breyeller Straße. "Entweder war die Feuerwehr so leise oder ich habe geschlafen wie ein Murmeltier", fügte sie hinzu.

Zur Ursache des Feuers konnte die Polizei Mittwoch noch nichts sagen. Einen Hinweis auf eine technische Ursache haben die Ermittler nicht gefunden- aber auch keine Spuren, die auf einen Einbruch hindeuten. Möglicherweise gab es einen längeren Schwelbrand, der zu der starken Rauchentwicklung geführt hatte. Eine Bewohnerin gab an, gegen 1Uhr im Hausflur gewesen zu sein. Da sei noch alles in Ordnung gewesen.

Nachdem die Feuerwehr schon mit Lüftern für den notwendigen Luftaustausch gesorgt hatte, blieben Fenster und Haustüre Mittwoch bis 15 Uhr zum Lüften offen. "Jetzt ist genug frische Luft drin", meinte eine Bewohnerin und schloss die Haustüre.