Lobberich: Messerattacke im Ingenhovenpark
Ein junger Mann wurde von fünf Unbekannten mit Messer und Eisenstange angegriffen. Im Krankenhaus musste der junge Mann behandelt und Verletzungen am Kopf genäht werden. Er blieb aber nicht zur stationären Behandlung.
Lobberich. Von fünf unbekannten, vermutlich türkisch-stämmigen jungen Männern ist ein 19-jähriger Lobbericher im Ingenhovenpark zusammengeschlagen worden. Wie die Polizei am Montag mitteilte, ereignete sich der Vorfall vergangene Woche.
Zum Hergang: Am Mittwoch traf sich der 19-Jährige mit einem etwa gleichaltrigen Mädchen, das nach eigenen Angaben einen türkischen Vater und eine deutsche Mutter hat. Zwei Wochen zuvor hatten sie sich in Lobberich kennengelernt, sich seitdem immer wieder getroffen.
Am Mittwoch hatten sie sich für 17.30 Uhr im Ingenhovenpark verabredet. Gegen 19 Uhr gingen sie in der Nähe des Sozialamtes, Färberstraße, spazieren. Dort sprangen an der Bushaltestelle aus einem Kleinbus vier junge Burschen. Das Mädchen lotste den Lobbericher zurück in den Ingenhovenpark, die Gruppe folgte ihnen. Unter einem Vorwand ließ das Mädchen den 19-Jährigen auf einer Bank im Park zurück- und das Quartett junger Männer kam vom alten Markt aus näher.
Doch sie hielten an der Treppe in den Park inne, als mehrere Leute aus der Alten Kirche kamen. Als die Kirchenbesucher weg waren, griffen die Jugendlichen den Lobbericher an, schlugen und traten auf den Wehrlosen ein. Vermutlich wurde der 19-Jährige auch mit einer Eisenstange und einem Messer verletzt, so die Polizei. Während der Prügelei erschien das Mädchen mit einem Begleiter am Ort des Geschehens. Auch der schlug auf den Lobbericher ein.
Dem Opfer gelang es, sich in Richtung Innenstadt zu retten. Die Gruppe verfolgte ihn, bis er sich in ein Lokal flüchtete. Im Krankenhaus musste der junge Mann behandelt und Verletzungen am Kopf genäht werden. Er blieb aber nicht zur stationären Behandlung.
Erst am Freitag erfuhr die Kripo genau, was sich am Mittwochabend im Park zugetragen hat. Der Grund für die Verzögerung: Es gibt massive Verständigungsprobleme mit dem Opfer, das Asylbedwerber ist. Erst mit Hilfe eines Dolmetschers kamen die Beamten an verwertbare Aussagen.
"Die Motivlage des Mädchens und seiner fünf bislang unbekannten Komplizen ist derzeit noch nebulös", so Polizeisprecherin Antje Heymanns. Die Kripo vermutet das Motiv in der sich anbahnenden Beziehung des Opfers zu dem Mädchen. Im Dunkeln tappt die Polizei bei der Suche nach den Verdächtigen und bittet deshalb um Hinweise.
Die Beschreibungen des Opfers sind dürftig. Die Tatverdächtigen sollen türkisch-stämmige Jugendliche und Heranwachsende gewesen sein, einer davon war Brillenträger. Das vermutlich türkisch-stämmige Mädchen wird als ungefähr 18 Jahre alt, etwa 1,60 Meter groß und vollschlank beschrieben. Sie hatte schwarze, lange Haare und führte eine weiße Handtasche bei sich.
Die Kripo bittet insbesondere die Kirchenbesucher vom vergangenen Mittwoch, sich unter Tel.02162/3770 zu melden. Heymanns: "Relevanz haben besonders Beobachtungen, die am 10. November zwischen 18 und 19.30 Uhr rund um den Ingenhovenpark und das Sozialamt gemacht wurden."