Mädels testen Berufe: Wie werden Räder repariert?

Elf Schülerinnen der Sekundarschule versuchten sich beim „Girl’s Day“ als Fahrradmechaniker.

Foto: Kurt Lübke

Grefrath. „Wer möchte sein Fahrrad einholen? Das gucken wir uns mal an“, sagt Hans Joachim Bohnen, Inhaber von „Radprofi Bohnen“ an der Lobbericher Straße 79. Anlässlich des „Girl’s Day“ der Sekundarschule an der Dorenburg besuchten elf Schülerinnen der Klassen fünf bis sieben die Werkstatt sowie Verkaufs- und Büroräume.

Gemeinsam mit Barbara Bruckhoff, Lehrerin und Ansprechpartnerin für Gleichstellung an der Schule, und Annemarie Quick, Gleichstellungsbeauftragten der Gemeinde, bekamen die Mädchen einen Einblick in den eher männerdominierten Beruf des Zweiradmechanikers.

Seit zwölf Jahren gibt es den „Girl’s Day“ an der Sekundarschule, seit fünf Jahren haben auch Jungs die Möglichkeit, an diesem Tag in Berufe rein zu schnuppern. Dadurch hat sich das Projekt zu einer Art „Girl’s und Boy’s Day“ entwickelt. „Insgesamt haben in diesem Jahr etwa 160 Schüler teilgenommen — etwa die Hälfte ist weiblich“, sagt Barbara Bruckhoff.

Viele machen ein Tagespraktikum, einige Mädchen haben sich jedoch für die Radwerkstatt entschieden. Das Ziel: Berufe kennenlernen, die vornehmlich vom anderen Geschlecht ausgeübt werden. Annemarie Quick: „Wir wollen zeigen, dass Männerberufe nicht unbedingt körperlich schwer sein müssen.“ Das demonstriert Zweiradmechaniker Herbert Kleinelützum auch promt und hebt Dilans Fahrrad mit Hilfe einer speziellen Vorrichtung zur Untersuchung in die Höhe. Auch Janet (14) möchte ihr Fahrrad überprüfen. „Ich hätte nicht gedacht, dass wir so viel selber machen dürfen“, sagt sie.

Jede Schülerin darf sich im Reifenaufpumpen mit verschiedenen Ventilen probieren und kleinere Schäden am eigenen Rad beheben. Interessiert erkundigen sie sich dabei über Sicherheitsvorkehrungen, die schulische Ausbildung oder verschiedene Fahrradarten. Anschließend zeigt Bohnen den Schülerinnen das Büro, wo Rechnungen geschrieben und Aufträge bearbeitet werden.