„Markt der Möglichkeiten“: Viele Angebote für Engagierte
Arbeit ohne Entgelt ist wichtiger als je zuvor. Am Wochenende waren 36 Institutionen auf Helfer-Suche.
Kempen. Während in den Straßen der Altstadt am Wochenende bereits die Weihnachtsbeleuchtung aufgehängt wurde, stand im Rathaus das Ehrenamt im Mittelpunkt.
Zum zehnjährigen Bestehen der Freiwilligenagentur fand dort auf zwei Etagen ein „Markt der Möglichkeiten“ statt. 36 Institutionen, die Ehrenämter zu vergeben haben, präsentierten sich.
„Mit der Resonanz bin ich sehr zufrieden“, zog Agentur-Chefin Hedwig Stirken am Samstagnachmittag ein vorläufiges Fazit. In zehn Jahren hat die Agentur mehr als 1000 Freiwillige an gemeinnützige Einrichtungen, Verbände und Organisationen vermittelt — und das „in hervorragender Zusammenarbeit mit der Stadt Kempen“, wie Stirken betont. Auch auf Seite der Organisationen ist man voll des Lobes, was die Freiwilligenagentur angeht.
„Allein im vergangenen Jahr wurden uns vier Ehrenamtler auf diesem Weg vermittelt“, berichtet Thomas Platzek von der Senioren-Initiative (SI). „Frau Stirken leistet uns wertvolle Hilfe und hat stets eine Idee parat. Dieses Händchen fürs Zusammenbringen von Menschen zeichnet sie aus“, sagt der SI-Chef.
Derzeit ist fast jeder zweite Ehrenamtler für Ältere aktiv. „Wir haben in diesem Jahr sechs Senioren-Begleiter ausgebildet“, berichtet Gisela Bröker vom Senioren-Netzwerk Kempen, kurz SO-NET. „Menschen brauchen Menschen, die für sie da sind“, macht Bröker deutlich.
Christa Alsbach hilft seit acht Jahren zweimal wöchentlich in der Kleiderkammer der „Tafel“ aus. „Wir verkaufen dort gebrauchte Kleidung gegen Spende an Bedürftige“, sagt sie. Ihr persönlicher Mehrwert ist es, Menschen um sich herum zu haben. Alsbach dazu: „Stillsitzen liegt mir auch als Rentnerin nicht.“
Spiel-Nachmittage, Feste und eine Kochgruppe — Marianne Armonies hat als Seniorenbeauftragte der Evangelischen Gemeinde Kempen viel zu tun. „Für mehr Mobilität benötigen wir einen Gemeindebus“, wirbt sie um Hilfe. Immerhin: Die 14-tägige Seniorenfreizeit 2014 nach Bad Westernkotten ist bereits in Planung.
Interessiert schaut sich Monika Dawirs mit ihrem Therapiehund Figo an den Ständen um. Im St. Peter-Stift leisten der Zwergschnauzer und sein Frauchen einen freiwilligen Besuchsdienst, der sehr gut ankommt.
„Ich bekomme durchs Ehrenamt so viel Dankbarkeit zurück“, begründet Dawirs ihr Engagement. Die große Resonanz beim Markt der Möglichkeiten lässt hoffen, dass sich viele zukünftige Ehrenamtler im Rathaus informierten.