B 509/Krefelder Weg Kurze Spur soll Unfälle vermeiden
Kempen · Im Bereich B 509/Krefelder Weg haben die Behörden nun auf die hohe Unfall-Zahl reagiert.
Autofahrer, die häufig im Bereich B 509/Krefelder Weg unterwegs sind, werden es schon bemerkt haben. Der Landesbetrieb Straßen.NRW hat die Rechtsabbiege-Spur auf die „Rampe“ in Richtung Krefeld verkürzt. Aus Richtung Grefrath/Nettetal kommend kann man erst deutlich später auf die Spur fahren als früher. Etwas mehr als die Hälfte der bisherigen Spurlänge ist mittels mehrerer „Hütchen“ abgesperrt worden.
Zum Teil lange Rückstaus
auf der „Krefelder Rampe“
„Die Maßnahme ist nach einer Entscheidung der Unfallkommission im Kreis Viersen von uns umgesetzt worden“, sagt ein Sprecher des Landesbetriebs auf Anfrage der WZ. Vor allem im vergangenen Jahr ist es an dieser Stelle der Bundesstraße häufiger zu Unfällen gekommen. Zur damaligen Berichterstattung erhielt die WZ viele Reaktionen und Leserbriefe. Einige Autofahrer waren der Meinung, dass die Kreuzung von der Krefelder Rampe aus zum Teil schlecht einsehbar ist. Wenn Fahrzeuge aus Richtung Grefrath/Nettetal mit dem entsprechenden Tempo (70 km/h sind erlaubt) fahren, sei es schwierig in die Kreuzung einzufahren. Vor allem im Berufsverkehr bilden sich auf der „Krefelder Rampe“ zum Teil lange Rückstaus.
Die nun durchgeführte Maßnahme soll dazu führen, dass sich die Geschwindigkeit der Fahrzeuge verringert, heißt es aus dem Landesbetrieb. Die Unfallkommission des Kreises Viersen bestätigt dies: „Durch die Verkürzung der Abbiegespur und die Hütchen werden nun die Fahrer gezwungen, bis fast zur Einmündung hinter den Rechtsabbiegern zu bleiben. Dadurch soll die Geschwindigkeit des Geradeausverkehrs reduziert werden, wodurch den Linksabbiegern mehr Zeit zum Abbiegen bleibt.“
Nach Angaben der Kommission, in der unter anderem Vertreter aller Kommunen des Kreises Viersen sitzen, war für die meisten – insbesondere schwereren – Unfälle die Missachtung der Vorfahrt der aus Fahrtrichtung Grefrath kommenden Fahrzeuge verantwortlich.
Entscheidung, etwas zu
tun, ist eine Kehrtwende
Mit der nun getroffenen Entscheidung vollzieht die Unfallkommission eine Kehrtwende. Nach einer ersten Prüfung des Einfahrtsbereiches fiel im März dieses Jahres noch die Entscheidung, keine Maßnahmen ergreifen zu müssen. Das berichtete die Stadt Kempen auf Anfrage der WZ nach der entsprechenden Sitzung der Kommission. Damals verständigte man sich lediglich darauf, die Situation in dem Bereich „genauestens zu beobachten“. Zum Zeitpunkt der Sitzung galt der Bereich nach Angaben der Polizei als „Unfallhäufungsstelle“. Die Kommission sah aber keinen „Unfallschwerpunkt“ – ein Kriterium, um Maßnahmen ergreifen zu können.
Anlass zur Sorge bereitet die Einmündung den Autofahrern und Behörden schon seit vielen Jahren. Die Anzahl der Unfälle dort wurde als hoch wahrgenommen. Bei insgesamt zwölf Kollisionen wurden 2016 nach Angaben der Polizei drei Menschen schwer und sieben leicht verletzt. In sechs Fällen passierte es beim Abbiegen, in den anderen Fällen fuhren die Fahrzeuge aufeinander. 2017 gab es bis zum Sommer fünf Unfälle, allerdings nur einen schweren: Dabei wurde ein Motorradfahrer lebensgefährlich verletzt.