Kultur im Kreis Viersen Mehrheit für neues Depot am Museum

Kreis Viersen · Der Kreiskulturausschuss stimmt dem geplanten Vorgehen des Kreises für den Bau einer Lagerstätte zu.

Das Niederrheinische Freilichtmuseum des Kreises Viersen in Grefrath zeigt, wie Menschen am Niederrhein früher lebten und arbeiteten (Archivbild).

Foto: Norbert Prümen

(rei) Der Plan der Kreisverwaltung, für Sammlungsgut des Niederrheinischen Freilichtmuseums in Grefrath ein neues zeitgemäßes Lagergebäude zu bauen, nimmt weiter Formen an. Der Kreiskulturausschuss empfiehlt mit großer Mehrheit dem Kreistag, das Vorgehen der Kreisverwaltung politisch zu unterstützen und zustimmend zu begleiten. Das ist das Ergebnis der Diskussion der Kulturpolitiker auf Kreisebene in ihrer jüngsten Sitzung im Viersener Kreishaus-Forum. Lediglich die SPD-Fraktion konnte dem Projekt noch nicht zustimmen, hat noch Beratungsbedarf. SPD-Kreistagsmitglied Monika Mai kündigte an, dass ihre Fraktion bis zur Sitzung des Kreisausschusses am 20. März wahrscheinlich Klarheit haben werde.

Für die Sitzung des Kulturausschusses hatte Kreisdirektor Ingo Schabrich mit einer umfassenden Vorlage den aktuellen Stand bei diesem Projekt erläutert. Wie berichtet, will der Kreis Viersen das Vorhaben, an dem sich ursprünglich vier Museen beteiligen wollten, in jedem Fall weiter verfolgen. Auch nach dem Rückzug des Trägervereins des Niederrheinischen Museums Kevelaer und der Stadt Kempen für ihr Kramer-Museum mache eine passende Lagerstätte für Museumsgüter des Freilichtmuseums, die nicht dauernd ausgestellt werden, Sinn. Die bisherige Lagerung des Sammlungsgutes sei problematisch, müsse im Sinne der kulturellen Bewahrung verbessert werden, so Schabrich, der auch Kulturdezernent des Kreises ist, im Ausschuss.

In dem neuen Depot könnte auch die Sammlung des Textilmuseums „Die Scheune“ in Nettetal-Hinsbeck Platz finden. Der Kreis Viersen und die Stadt Nettetal sowie das Kuratorium der Stiftung des Textilmuseums sind in Gesprächen über eine Zusammenarbeit. Der Kreis könnte die Sammlung übernehmen und in Teilen im Freilichtmuseum in Grefrath präsentieren.

Nach dem empfehlenden Votum der Kulturpolitiker muss nun der Kreistag in seiner Sitzung am Donnerstag, 27. März, die Kreisverwaltung per Beschluss förmlich beauftragen, mit den Vorplanungen zur Errichtung eines neuen Depotgebäudes in unmittelbarer Nähe des Freilichtmuseums fortzufahren. Dazu sollen die Gespräche mit der Gemeinde Grefrath über den Erwerb eines passenden Grundstücks und die planungsrechtlichen Voraussetzungen intensiviert werden.

Außerdem soll der Kreis auf der Grundlage einer bereits erfolgten Interessenbekundung Fördermittel für das Projekt aus dem Bundesprogramm „KulturInvest“ beantragen. Dazu hatte es mit Unterstützung der hiesigen Bundestagsabgeordneten Martin Plum (CDU), Udo Schiefner (SPD) und Otto Fricke (FDP) bereits im vergangenen Jahr erste positive Signale vom Bund gegeben. Es könnte Fördermittel bis zu fünf Millionen Euro beziehungsweise 50 Prozent der Baukosten für das neue Museumsdepot geben.